Nachdem du deine erste Saison bei Repsol Honda hinter dir hast, wie würdest du das Jahr zusammenfassen?
Andrea Dovizioso: Die Ergebnisse dieses Jahr waren offensichtlich nicht das, was alle erwartet haben; bei mir angefangen. Ich fühlte mich mit der Maschine nicht wohl genug, um mit der Spitze zu kämpfen und das Problem ist, wir können während der Saison keine großen Änderungen am Motorrad machen, also hat sich Honda auf die Vorbereitung der Maschine für nächstes Jahr konzentriert. Leider konnte ich während des Jahres meinen Speed nicht verbessern und der sechste Platz in der Weltmeisterschaft ist meinem Traum nicht annäherungsweise nahe. Es war ein wichtiges Jahr für mich, lernen mit Blick auf die Zukunft und ich weiß, Honda wird hart arbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir nächstes Jahr alle unsere Leistung steigern werden, auch wenn wir Boden gutmachen müssen.

Hättest du deiner Meinung nach die Lücke verringern können, wenn es mehr Trainings-Zeit gegeben hätte?
Andrea Dovizioso: Es ist nicht so, dass es nicht genügend Testzeit gab, sondern eher so, dass ich mich mit der Maschine nicht wohl fühlte. Mein Gefühl war schlechter als 2008 und das war das Problem. Wenn man die Maschine nicht anpassen kann, erreicht man auch keine besseren Ergebnisse, bis eine signifikante Änderung an der Maschine passiert und das sind keine Änderungen, die man in den Trainings für einen Grand Prix macht. Da wird nur hier und da ein wenig umgestellt.

Der Einheitsreifen wurde eingeführt, glaubst du, dass dies eine gute Maßnahme war, was den Wettbewerb betrifft oder wurden nur die Kosten reduziert?
Andrea Dovizioso: Ja, ich denke, das ist gut für alle. Ich bin mir sicher, jene, die bereits Bridgestone verwendet haben, hatten wertvolle Erfahrung und kannten die Charakteristika des Reifens besser. Es war nicht leicht für uns; es war nicht die beste Situation, aber die Reifen arbeiten gut und ich denke, die Regel ist gut.

Andrea Doviziosos Highlight der Saison, Foto: Milagro
Andrea Doviziosos Highlight der Saison, Foto: Milagro

Ein wichtiger Moment war der Wechsel zu Öhlins. Wie würdest die den Wechsel bei den Stoßdämpfern einschätzen?
Andrea Dovizioso: Ich denke, dass die Art, wie die Öhlins Stoßdämpfer arbeiten, sehr gut ist, wir müssen uns aber klarerweise anpassen. Wir müssen das Gefühl bei den hinteren Stoßdämpfern verbessern, denn die sind völlig anders als jene von Showa, die wie bei Öhlins ihre guten und schlechten Punkte haben. Ich denke, wir haben noch viel Raum für Verbesserungen bei Öhlins, vor allem bei der Maschine für nächstes Jahr. Jeder Moment, an dem wir an den Stoßdämpfern arbeiten, wird es besser machen.

Während der Saison hattest du Probleme bei der Kurveneinfahrt. Denkst du, dass es mit dem neuen Chassis in die richtige Richtung geht?
Andrea Dovizioso: Ja, denn auch wenn noch nicht alles behoben ist, gab es eine Änderung. Der Unterschied war nicht groß genug, aber die Richtung ist die richtige. Wir werden für [den Test in] Malaysia weiter daran arbeiten müssen, am Motor ebenfalls, damit wir eine bessere Kontrolle über die Maschine haben.

Wenn man die Leistung der anderen Hersteller betrachtet, woran muss Honda in den Monaten ohne Wettbewerb arbeiten?
Andrea Dovizioso: Das ist schwer zu sagen, aber ich denke nicht, dass wir ein großes Problem haben, das wir herausstellen und schnell lösen können. Wir müssen mehrere Punkte ändern.

Was hältst du davon, dass es so wenige Testtage gibt?
Andrea Dovizioso: Das ist wirklich schlecht für uns, denn uns als Werk, mit so viel Arbeitspotential und so viel Notwendigkeit zur Verbesserung, wird dadurch nicht erlaubt, alle Möglichkeiten zu nutzen. So ist es aber nun einmal und wir passen unsere Arbeitsweise daran an.

Im Satelliten-Team war alles anders, Foto: Sutton
Im Satelliten-Team war alles anders, Foto: Sutton

Wenn du auf die Saison zurückblickst, was waren die besten und schlechtesten Momente des Jahres?
Andrea Dovizioso: Der beste war offensichtlich der Sieg im Donington Park und der schlechteste war wohl Portugal; wir hatten an dem Wochenende viele Probleme.

Das war dein zweites Jahr in der MotoGP, das erste in einem Werksteam, was sind die Hauptunterschiede?
Andrea Dovizioso: In allen Belangen gibt es da große Unterschiede. Bei einem Satelliten-Team konzentriert man sich darauf, die ganze Kraft der Maschine zu nutzen, aber in einem Werksteam muss man auch daran denken, wie man sie verbessert und das ist nicht einfach.

Wie schätzt du nächste Saison ein, nachdem du nun die Tests hinter dir hast?
Andrea Dovizioso: Ich fühle mich optimistisch und natürlich denke ich, dass sie besser wird als beispielsweise das letzte Rennen in Valencia, aber wir haben viel Arbeit vor uns und müssen viele Änderungen vornehmen, bevor die Saison losgeht. Wir müssen also abwarten. Ich bin mir aber sicher, dass die Richtung, die wir an den drei Tagen eingeschlagen haben, die richtige ist.

Jetzt geht es in den Urlaub. Hast du dich auf eine Pause gefreut? Was machst du in den nächsten Monaten?
Andrea Dovizioso: Ich freue mich darauf, Zeit in meiner Heimatstadt mit meinen Freunden und der Familie zu verbringen. Ich habe keine Reisen oder so etwas geplant; wir reisen im Jahr ja schon so viel. Ich werde also etwas rasten und dann mit hartem Training beginnen, damit ich für die ersten Tests in Sepang in Topform bin.