Ein Kopfstoß von Andrea Iannone gegen Pol Espargaro, Streit im Kiesbett, übertrieben harte Worte gegen Konkurrenten und teilweise unnötig aggressives Fahren. In der Motorrad-WM hat es dieses Jahr viele strittige Zwischenfälle gegeben, weswegen sich FIM-Präsident Vito Ippolito in einem offenen Brief an die Fahrer gewendet hat, in dem er davor warnte, dass sich solche Dinge nicht wiederholen sollten. Er gab zwar zu, dass angesichts der Anforderungen im Motorradsport Fehler passieren können, doch er betonte, unfaires Verhalten nicht ehr erleben zu wollen, so wie es zuletzt zu sehen war.

"Dieser Zustand der 'kämpferischen Trance' kann unfaires Verhalten im Wettbewerb nicht entschuldigen, wie wir es zuletzt gesehen haben. Das ist der Grund, warum solches Verhalten streng geahndet werden muss. Noch schlimmer ist aber, wenn wie gerade passiert, der Mangel an Fair Play sich noch über den Wettkampf hinaus zieht und vulgäre und beleidigende Bemerkungen in Richtung der Gegner von sich gegeben werden. Das ist noch unverzeihlicher", schrieb Ippolito. Es müsste den zahlreichen Zuschauern gezeigt werden, dass der Sport nicht nur spektakulär sei, sondern auch, dass Fair Play wichtig sei.

Dazu musste der FIM-Präsident anmerken, dass die meisten Fahrer durchaus in der Lage seien, moralische und ethische Werte hochzuhalten. "Deswegen können wir es niemanden erlauben, unfair und unehrlich zu handeln. Ich hoffe wirklich, dass dies nicht wieder passiert und dass der Geist der Ritterlichkeit, der unsere Champions immer ausgezeichnet hat, sich durchsetzt. Sollte es in Zukunft solche Zwischenfälle geben, ist es klar, dass die FIM nicht zögern wird, einzuschreiten und die nötigen disziplinarischen Maßnahmen gegen die betroffenen Fahrer einzuleiten", schloss Ippolito sein Schreiben.