Auch wenn Valentino Rossi mehrfach betont hat, dass seine Chance auf einen Platz in der Formel 1 vorbei ist, wurde der Name des Italieners jetzt wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht. Dieses Mal resultiert dies aus dem Disput der italienischen Marke mit dem Automobil Weltverband FIA.

Ferrari ist erbost über die geplante Einführung der 40 Millionen Pfund Budgetgrenze in der nächsten Saison. Das Team droht mit dem Rückzug aus dem Formel 1-Sport und will eventuell in einer anderen, vielleicht neu geformten Meisterschaft antreten.

Vermutlich ist es ein Taktik-Spielchen der Roten aus Maranello gerade jetzt die noch aktive MotoGP-Legende Valentino Rossi auf den Plan zurufen. Wenn Ferrari weiter machen sollte, dann hätten Kimi Räikkönen und Felipe Massa Verträge bis zum Ende der nächsten Saison. Rossi wird mit einem dritten Auto in Verbindung gebracht.

Valentino Rossi fuhr schon mehrere Tests im Formel 1-Ferrari, Foto: Ferrari Press Office
Valentino Rossi fuhr schon mehrere Tests im Formel 1-Ferrari, Foto: Ferrari Press Office

Eine neue Monoposto-Meisterschaft, die von Ferrari und Rossi ins Leben gerufen werden könnte, würde eine klare Konkurrenz zur Formel 1 darstellen. Ferrari-Fans dominieren in der F1 die Tribühnen ebenso, wie Rossi-Fans in der MotoGP. Bernie Ecclestone selbst hat klar gemacht, dass er Rossi gern in seiner Meisterschaft sehen würde.

Natürlich wurde Valentino Rossi auf diese Gerüchte angesprochen. Der amtierende MotoGP-Weltmeister hat für 2010 einen gültigen Vertrag mit Yamaha für die Königsklasse des Zweiradsportes und spielte die Wahrscheinlichkeit dieses Wechsels zu den Vierrädern herunter. Ganz ausschließen aber, konnte auch er diese Chance nicht.

"Es sieht schwierig aus", sagte er der Gazzetta dello Sport. "Gerade weil ich einen Vertrag mit Yamaha habe. Aber wenn Drei-Auto-Teams umzusetzen wären..."

"Heute würde ich sagen, dass es eine unmögliche Hypothese ist. Denn mein Vertrag mit Yamaha ist bereits unterschrieben. Ich sehe das als wirklich schwierig an. Ich habe eine exzellente Beziehung mit Ferrari. Meiner Meinung nach müssen wir warten und sehen, wie sich die Situation entwickelt und ob sie dieser Idee mit der Meisterschaft und Drei-Auto-Teams wirklich nachgehen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass [FIA-Präsident Max] Mosley wieder runterkommt und alle einen Kompromiss finden."

"Wir müssen abwarten", tritt Rossi auf die Bremse. "Natürlich bin ich sehr glücklich, diese Möglichkeit zu bekommen und dass Ferrari mir ein Auto geben würde. Das ist jedermanns Traum. Aber wir müssen wirklich abwarten und sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Auch wenn es für nächstes Jahr bei mir eigentlich unmöglich ist."

Rossi hat schon mehrfach Formel 1-Testfahrten in einem Ferrari absolviert. Am Nächsten an einem Wechsel von zwei auf vier Rädern und damit den direkten Angriff auf John Surtees, der als bisher einziger Pilot der Geschichte in beiden WM-Disziplinen die Krone erobern konnte, war Rossi im Jahre 2006. Damals entschied er sich aber, in der MotoGP weiter und sich selbst unsterblich zu machen. Den WM-Titel-Rekord von Giacomo Agostini mit deren 15 WM-Siegen wird Rossi nicht mehr einholen können. Den Rekord der 122 Siege seines Landsmannes aber könnte Rossi rein theoretisch binnen der nächsten drei Jahre egalisieren.

Letztmalig saß Rossi Ende 2008 im Ferrari. Beide, das Team und er selbst, machten damals klar, dass es sich dabei um eine reine Spaß-Aktion handelte. "Ich hatte meine Chance und ich entschied mich, bei den Motorrädern zu bleiben", hatte er damals gesagt. "Diese Entscheidung ist gefallen und ich glaube nicht, dass ich eine weitere Chance bekomme." Hat er aber genau diese Chance nun doch?