Nach seinen Stürzen in der Vorbereitung und dem nicht gerade beeindruckenden Rennen in Katar konnte James Toseland den neunten Platz in Motegi ganz gut gebrauchen, um wieder etwas Selbstvertrauen aufzubauen. Geholfen hatte ihm in Japan eine Änderung an der Abstimmung der Front, die ihn vor allem beim Bremsen unterstutzte. "Dadurch konnte ich heute einige Leute auf der Bremse überholen, was gut war." Der Brite war allerdings auch etwas Risiko gegangen, da er sich für den weicheren Reifen entschied. Den kannte er vom Freitag bereits gut und war sich sicher, dass er durchhalten würde, auch wenn er gegen Ende des Rennens aufgrund der höheren Temperaturen wohl nachlassen würde.

Dennoch wäre der härtere Reifen für ihn das größere Risiko gewesen, da er davon ausging, dass es mehrere Runden gebraucht hätte, um ihn auf Temperatur zu bekommen. "Zu Beginn des Rennens hatte ich so um einiges mehr Grip als ein paar andere Leute und ich wäre wohl in der Lage gewesen, Stoner und Capirossi zu überholen, wenn ich mich mit dem vollen Tank auf der Maschine sicherer gefühlt hätte. Das hätte mich zu Anfang etwas weiter nach vorne gebracht, als ich mit dem weicheren Reifen einen Vorteil hatte", erzählte Toseland. So hatte er am Ende einen kleinen Kampf mit Chris Vermeulen um die neunte Position, die er verteidigen konnte. "Ich freue mich für das Team, denn sie standen hinter mir und jeder hielt die Moral oben. Jetzt haben wir ein Ergebnis, auf das wir aufbauen können."

Edwards hätte die Pace gehabt

Weniger erbaulich war das Ergebnis von Colin Edwards, der zu Beginn des Rennens mit einer falschen Motor-Abstimmung kämpfte und deswegen statt um das Podium nur noch um Platz zwölf kämpfte. "Wir hatten zu Beginn ein kleines Problem und ich konnte einfach nicht so fahren, wie ich das wollte. Ich behielt den Kopf unten, hielt durch und mit ein paar Runden mehr hätte ich vielleicht die Jungs vor mir einholen und in die Top Ten fahren können. Ich hätte heute nicht härter fahren können und gab für Yamaha mein absolut Bestes", sagte der Texaner.

Vor dem Rennen war Edwards noch optimistisch gewesen, da er am Freitag viele Runden mit dem harten Reifen gefahren war und dachte, dass er bei den wärmeren Temperaturen am Sonntag von der Erfahrung würde profitieren können. "Als ich im Rennen dann in Fahrt kam, waren meine Rundenzeiten so schnell wie die der Top Fünf, also kann man sich heute nur fragen, was sein hätte können. Wir werden schauen, dass wir in Jerez wieder zurückkommen, denn ich habe das Gefühl, dass ich gut fahre."

Poncharal wollte mehr

Team Manager Herve Poncharal blieb nach dem Rennen nur zu sagen, dass er sich eigentlich mehr erwartet hätte, mit der Entschlossenheit seiner Fahrer aber zufrieden war. So freute es ihn, dass Toseland wieder besser unterwegs war und Selbstvertrauen getankt haben dürfte. "Er hatte einen schweren Winter und ein schweres erstes Rennen, aber er blieb fokussiert und das ist eine gute Basis, von der aus man für den Rest der Saison aufbauen kann." Bei Edwards bedankte sich Poncharal für die Anstrengung unter schwierigen Bedingungen. Was genau zum Problem an der Maschine führte, wollte er mit Yamaha noch genauer untersuchen, doch die zweite Rennhälfte des Texaners hatte ihn beeindruckt. "Wir wissen also, dass Colin in guter Form ist, wenn es nun nach Europa geht."