Die MotoGP ist gerade mitten in der Team-Vorstellungsphase. Die meisten davon sind eher bedeutungslos. Yamahas Vorstellung zum Beispiel fand virtuell statt und es wurden nur einige Daten und Fotos auf die Website gestellt. Dani Pedrosa war bei der Präsentation des Repsol Honda-Teams auch nur virtuell via Fernsehübertragung zugeschaltet, da der Spanier zuhause an seinen Verletzungen laboriert.

Lediglich Fausto Gresinis Honda-Team machte eine Ausnahme und feierte den Beginn der neuen Saison mit einer pompösen Präsentation. In Mailand wurden die Piloten Toni Elias und Alex de Angelis unter den Augen einiger prominenter Gäste vorgestellt. So war auch der Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta zugegen.

Der Spanier ließ sich gegenüber GPOne bei dieser Gelegenheit über die bevorstehende Saison und die Regeländerungen aus. "Wir haben wichtige Maßstäbe zur Kostenreduzierung gesetzt", sagte Ezpeleta. "Das einzige Problem, was die MotoGP hat, sind die Kosten. Es ist schon so gut wie sicher, dass die Motorräder im Jahre 2010 nur noch zwei Tage auf der Strecke sein werden. Am Freitag werden wir ein offenes Fahrerlager haben. Aber die Bikes gehen nur noch am Samstag und Sonntag auf die Piste." Laut Gazzetta dello Sport soll es auch keine Ersatzmaschinen mehr geben und ein Motor soll drei Rennen halten. Zudem soll eine Regel kommen, wonach ein Rookie nicht in ein Werksteam kommen darf. Eine eigene Wertung für Satelliten-Maschinen wird dafür aber nicht kommen.

"Ziel ist es, ein maximales Spektakel zu präsentieren, währenddessen wir die Kosten reduzieren", sagte der Dorna-CEO beiGPOne weiter. "2008 hielten manche Motoren nur 600 Kilometer bei einem Grand Prix. Das sind enorme Kosten die unnötig sind. Am Anfang konnten wir das hinnehmen. Jetzt aber nicht mehr."

Ezpeleta hat aber auch die Ausufernde Elektronik auf dem Schirm: "Wir stimmen mit der FIM überein, dass die technischen Belange Sache der Hersteller sind. Sie wollen die Elektronik schon selbst reduzieren. Vor allem wollen sie die wachsende Rolle der Elektronik in der Zukunft aufhalten. Aber ich muss noch einmal wiederholen: Das ist MotoGP - die Spitze des Motorradrennsportes. Wir können keine Schritte zurück machen. Aber wir müssen eine gute Balance zwischen Kosten und Motorradentwicklung finden."

Ezpeleta bleibt aber optimistisch, dass die getroffenen Maßnahmen ihren Effekt nicht verfehlen werden. Der Spanier ist davon überzeugt, dass 2010 mindestens 20 Motorräder am Start stehen werden. Nur wo die Motorräder dann tatsächlich herkommen sollen, schwebt noch im Dunkeln. Honda, Yamaha und Suzuki haben alle verkündet, dass sie nächstes Jahr nicht mehr Motorräder an den Start schieben werden. Bliebe nur noch Ducati. Oder Hayate?

Der Dorna CEO sagte weiter, dass die Grand Prix Commision ein weiteres Meeting nach den IRTA-Tests in Jerez abhalten wird, um noch mehr dramatische Kostenreduzierungsmaßnahmen zu besprechen.