Schon während der Testfahrten in Sepang gestand Sete Gibernau, dass er es mit der Elektronik in seiner Ducati nicht besonders leicht hat. Anscheinend hat es der Spanier aber schwerer als gedacht. "Seit ich das letzte Mal Rennen gefahren bin, hat es sich völlig verändert. Ich muss lernen, was ich bei der Motorbremse brauche, wie die Ruhezeit in der Mitte der Kurve ist und wie viel Antischlupf ich beim Beschleunigen aus der Kurve brauche", erzählte Gibernau den Motorcycle News.

Gerade das Beschleunigen macht ihm Schwierigkeiten, denn er hat noch das Fahren der alten Maschinen intus, wo man mit dem Gas vorsichtig zu Werke gehen musste. Heutzutage stört ihn die Elektronik mehr, als dass sie hilft. "Beim Beschleunigen muss ich mehr Kontrolle haben, damit ich ein wenig mehr Durchdrehen habe und die Maschine drehen kann. Ich brauch nur ein klein wenig Durchdrehen, um bei der Kurvenfahrt Hilfe zu haben." Ein Blick auf die 250er-Fahrer hat ihm gezeigt, wie weit man sich dort in die Kurve legt und wie lange man die Schräglage aus der Kurve beibehält. Eine Fahrweise, mit der sich Gibernau nicht anfreunden kann.

Er will eben lieber mit Hilfe eines leicht durchdrehenden Hinterrades aus der Kurve. "In dem Moment, an dem das Durchdrehen losgeht, schaltet sich die Traktionskontrolle ein und man verliert den Schwung", klagte der Ducati-Pilot. Um ein paar Orientierungspunkte zu finden, machte es Gibernau wie Niccolo Canepa und folgte Loris Capirossi. Dabei wollte er sehen, wo die Anderen schneller sind. "Ich sehe, dass ich an einigen Orten zu viel stoppe und an anderen versuche ich, in den falschen Bereichen etwas herauszuholen. Diese Jungs sind sehr entschlossen. Sie bremsen, gehen in die Kurve und kommen sehr schnell raus. Sie machen alles in kurzer Zeit und ich brauche noch zu lange. Sie sind präzise, ich nicht."