Das die Werksteams in der MotoGP dominieren ist kein Geheimnis. Besonders seitdem statt 990cc-Maschinen die 800cc-Maschienen zum Einsatz kommen, sind die Chancen für die Satelliten-Teams auf das Podest zu fahren gegen Null gelaufen. Der letzte Nicht-Werksfahrer, der ein Rennen gewinnen konnte, war Toni Elias im Jahr 2006 beim Grand Prix von Portugal.

LCR-Honda Teamchef Lucio Checchinello würde es daher begrüßen, wenn es für den jeweils besten Privatfahrer eines Rennens und dessen Team, einen kleinen Pokal gäbe. Keinesfalls wolle er eine seperate WM-Klassifikation damit erreichen, erklärte Checchinello in einem Interview auf crash.net. Aber die Anerkennung durch Sponsoren und auch Werke könnte nach seiner Auffassung durch eine solche Maßnahme gesteigert werden. Auch ein TV-Interview mit dem jeweils gekürten Fahrer würde mehr Aufmerksamkeit bringen.

"Wir (die Satelliten-Teams) sind kleiner und kämpfen gegen die Werksteams. Wir haben auch weniger Geld, als sie. Um gegen die Werksteams antreten zu können, muss man viel Arbeit und Kraft investieren. Ich denke wenn der Fahrer eines Satelliten-Teams vielleicht Vierter, Fünfter oder Sechster wird, dann sollte er dafür eine Anerkennung bekommen."

Das Gegenargument

Während auch der Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta durchaus für einen solchen Pokal stimmt, erweist sich Tech 3-Chef Herve Poncharal als Kritiker. Er glaubt nicht, dass solch eine Maßnahme notwendig ist. Poncharal sagt, dass eine gute Arbeit und die richtige Förderung von jungen, talentierten Fahrern, bereits genug Aufmerksamkeit unter Medien und Sponsoren errege.

"Wenn man hier teilnimmt, dann doch weil man den Wettbewerb mag und sich mit anderen messen will. Weil man beweisen will, dass man in dieser Welt bestehen kann. Daher haben wir eine solche Maßnahme nicht nötig", erklärte Poncharal seinen Standpunkt.

Eine klare Trennung zwischen Satelliten-Team und Werksteam ist zudem keine einfache Angelegenheit in der MotoGP. Satelliten-Teams wie Ducati Pramac oder auch Gresini Honda fahren mit einem ähnlichen Paket wie die jeweiligen Werksteams. Hingegen sind Teams wie LCR-Honda mit Maschinen unterwegs, die nicht auf dem aktuellsten Stand sind.