Nicky Hayden wollte bei seinem Comeback vieles machen, nur nicht stürzen, doch genau das ist ihm am Ende des zweiten MotoGP-Trainings in Misano passiert. "Ich habe die Front verloren, es war aber nicht weiter wild", sagte der Repsol Honda Pilot ein wenig später. Passiert war das Ganze, als er einen anderen Vorderreifen probieren wollte. Hayden meinte, er werde den wohl nicht mehr verwenden. Seiner Verletzung hat der Sturz dafür nicht weiter verschlimmert, sondern Hayden meinte, es ginge ihm diesbezüglich gut.

Schmerzfrei war er aber auch nicht unterwegs, da die Fußbremse so angelegt ist, dass sich die Knochen bei ihrer Anwendung ein wenig verschieben, was es mit einer angeschlagenen Ferse nicht unbedingt einfacher macht. Erleichterung verschafften ihm ein paar Injektionen und ein Spezialstiefel, bei dem die Sohle besonders verstärkt war.

Die Angst vor Indy

Da in zwei Wochen sein Heimrennen in Indianapolis auf dem Programm steht, ist für Hayden bezüglich Genesung ein wenig Eile geboten, wobei er meinte, dass die Zeit bis Indy ausreichend sein sollte, um wieder bei ordentlicher Stärke zu sein. Über die Reifen konnte er das allerdings nicht sagen, denn dazu meinte er ganz klar, dass man dabei Rückstand habe. "Vor allem auf neuem Asphalt haben die Michelins anscheinend ein Problem und dort [In Indianapolis] ist neuer Asphalt", meinte er beinahe schon etwas resignierend.

Und auch bezüglich der Verbesserungen am Motor hielt sich Haydens Enthusiasmus in Grenzen. So sei der Verbrauch zwar besser geworden und auch der Top Speed habe sich gesteigert, im Rennen müsse man aber immer noch haushalten und ein wenig Leistung rausnehmen. "Es geht nicht so gut wie Tady [Okada] es gesagt hat, zumindest habe ich nicht das Gefühl", erklärte er. Dennoch musste Hayden betonen, dass der Motor mit den pneumatischen Ventilen für ihn die richtige Entscheidung war, andererseits musste er zugeben, dass er sich größere Schritte damit erwartet habe. "Das ist aber auch keine Magie. HRC hat große Ressourcen, aber sie sind keine Zauberer", sagte der Weltmeister von 2006.

Deswegen versteht er allerdings auch nicht, warum man Shinya Nakano auf eine Werksmaschine gesetzt hat, die noch den alten Motor verwendet. Denn damit sei ihm gar nicht geholfen, beteuerte Hayden. "Sie hat einen anderen Motor, andere Reifen. Das schadet mir eher. Es wäre besser, wenn man sich auf den Motor mit pneumatischen Ventilen konzentrieren würde. Es wäre auch besser, wenn Dani damit fahren würde. Denn so konzentriert sich eine Hälfte des Teams auf den einen Motor und die andere Hälfte auf den anderen Motor." Und alle bei Honda schauen auch auf die Reifen, die am Morgen in Misano besser funktioniert haben als am Nachmittag - laut Hayden weil es da kühler war. "Michelin hat die vergangenen Rennen viel einstecken müssen, wohl auch zu Recht. Diese Woche läuft es etwas besser", erklärte er, bevor er noch anfügte, dass man Genaueres am Samstag sehen werde, sollten sich die Temperaturen ändern.