Wenn man als Bürger von San Marino zum San Marino GP reisen darf, sollte eigentlich alles eitel Wonne sein, doch Alex de Angelis muss beteuern, dass ihm seine Heimstrecke nicht so gut gefällt. "Ich kann es aber nicht erwarten, vor meinen Fans zu fahren - ich werde 1000 Prozent geben, das ist sicher", meint er. Denn sein Fanclub wird immerhin eine ganze Tribüne füllen und sie in die Flagge von San Marino einhüllen. Nur mit diesem Antrieb wird de Angelis aber nicht besonders schnell sein, doch auch auf technischer Seite sieht er alles bereit für eine gute Vorstellung. "Die Bridgestone-Reifen sind wirklich stark und voriges Jahr haben sie in Misano gut funktioniert", erklärt er.

Und es sieht auch so aus, als würde die Maschine gut zur Strecke passen, da es keine langen Geraden gibt, wo der Satelliten-Honda doch noch etwas die Pferdchen fehlen. "Wenn man zuhause fährt, ist das natürlich zusätzliche Motivation, aber wir werden versuchen, unseren Focus von der ersten Session an zu behalten und uns nicht von der Aufregung anstecken zu lassen. Wir freuen uns schon auf Freitag und darauf, herauszufinden, ob ich mich auf der Maschine wohl fühle; ich in zuversichtlich." Einen Platz auf dem Podest erachtet de Angelis allerdings als schwierig, dennoch will er genau das schaffen.

Nakano kennt die Maschine nun besser

Auch Shinya Nakano sollte gut aufgestellt nach Misano kommen, konnte er bei den Tests nach Brünn doch erstmals wirklich an seiner neuen Maschine arbeiten. "Wir haben vor allem eine Abstimmung für die Front gefunden, die auch in Misano gut laufen sollte. Ich weiß, das Rennen dieses Wochenende ist sehr speziell für das Team und auch für mich ist es irgendwie ein zweites Heimrennen, denn ich lebe nur zehn Minuten von der Strecke weg", erklärt der Japaner und verspricht, seinem vierten Platz von Brünn ein weiteres Top-Ergebnis folgen zu lassen. "Das Podest wäre natürlich fantastisch. Darauf werde ich abzielen. Die neue Maschine passt auf viele verschiedene Strecken, egal ob technisch oder schnell, also ist es das Ziel, bis zum Saisonende konstant in den Top Sechs zu sein."

Besonders gespannt auf das Wochenende ist auch Teamchef Fausto Gresini, denn es ist das Heimrennen für das Team und die aktuelle Form scheint durchaus positiv zu sein. Nakano ist mit neuer Maschine gerade Vierter geworden, de Angelis auf altem Material Achter. "Wir sind im Aufwind und das hat sich bei den Tests in Brünn gezeigt, die positiv für beide Fahrer waren. Shinya konnte wertvolle Kilometer auf der neuen Maschine einfahren und das wird für ihn sicher ein Vorteil sein, wenn wir nach Misano kommen. Alex wird zuhause fahren und vorne dabei sein wollen, es ist aber wichtig, dass er sich gut qualifiziert, wenn er konkurrenzfähig sein will", mahnt Gresini. Worauf er besonders vorausblickt, ist der Besuch von Daijiro Katos Vater, der auch bei der zweiten Ausgabe der DediKato-Ausstellung dabei sein wird.