Lange Zeit blieb die MotoGP-Welt im Unklaren darüber, wie das Fahrer-Line-Up der kommenden Saison aussehen würde. Mit dem Wechsel von Marc Marquez zu Gresini Racing kam noch einmal richtig Schwung im Transfermarkt auf. Honda suchte wochenlang nach einem passenden Nachfolger und fand diesen schlussendlich in Luca Marini . Der Italiener wird das VR46-Team seines Halbbruders Valentino Rossi verlassen und die Nachfolge von Marc Marquez antreten.

Damit war im MotoGP-Fahrerfeld nur noch ein letztes Motorrad zu vergeben: Die zweite Ducati Desmosedici der Mannschaft aus Tavullia. Als neuer Teamkollege von Marco Bezzecchi wurden seit dem Malaysia-Grand-Prix vor allem drei Namen gehandelt: Fermin Aldeguer, Tony Arbolino und Fabio Di Giannantonio. Vor etwas mehr als einer Woche sprach Teammanager 'Uccio' Salucci in Katar noch von einem Moto2-Talent, das man unter Vertrag nehmen wolle. Doch nachdem der Deal mit Aldeguer platzte, waren es nur noch Arbolino und 'Diggia', die sich Chancen auf die Box neben Marco Bezzecchi machen konnten.

Fabio di Giannantonio feiert seinen zweiten Rang beim MotoGP-Finale in Valencia
Di Giannantonio wird auch 2024 auf eine Ducati steigen, Foto: LAT Images

Valentino Rossi traf Entscheidung

Beim Saisonfinale war es Teambesitzer Valentino Rossi, der an den Circuit Ricardo Tormo gereist war, um die letzten Gespräche zu führen und die finale Entscheidung zu treffen, wie Salucci verriet. "Vale wird die Entscheidung treffen", erklärte 'Uccio' am Freitag.

Rossi hat sich nun also für Di Giannantonio entschieden und Tony Arbolino eine Absage erteilt, dies teilte das VR46 Team am Montag in einer Pressemitteilung mit. "Ich bin wirklich happy, dass Fabio unserem Team beitreten wird" so 'Uccio' Salucci. "Es war eine unerwartete Ankunft in allerletzter Minute, aber ich bin zufrieden, dass wir ihn ausgewählt haben. Es ist ein ambitioniertes Projekt, es markiert einen Wendepunkt in der Geschichte unseres Teams." Di Giannantonio wird der erste Pilot des VR46-Teams sein, der nicht aus der hauseigenen VR46-Academy stammt.

'Diggia' wird neben Marco Bezzecchi eine Desmosedici GP23 pilotieren und hat einen Ein-Jahres-Vertrag bei VR46 unterschrieben. Der Italiener zeigte sich erfreut über die neue Chance. "Ich bin glücklich einem starken Team wie VR46 beizutreten. Ich kann es kaum abwarten, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wir können Großes erreichen und gute Ergebnisse erzielen."

Ausschlaggebend für die Wahl des 25-Jährigen dürften die jüngsten Ergebnisse des Römers gewesen sein. 'Diggia' konnte in Katar groß auftrumpfen, er wurde im Sprint Zweiter und sicherte sich nur einen Tag später im Duell gegen Bagnaia seinen Premieren-Sieg in der Königsklasse. Eine Woche später kam es erneut zum Duell um den Sieg zwischen Bagnaia und 'Diggia', welches der Ducati-Werkspilot für sich entscheiden konnte. Auch die nachträgliche Reifendruckstrafe, die Di Giannantonio auf den vierten Platz rückversetzte, konnte an der Entscheidung des 'Doctors' nichts mehr ändern.