Nach anderthalb Stunden wetterbedingter Verspätung startet die MotoGP mit einem Knall in ihren Indien-Sprint. Luca Marini kracht in Turn 1 in Teamkollege Marco Bezzecchi, Stefan Bradl und Pol Espargaro kollidieren ebenfalls. Drei weitere Fahrer crashen in den elf Sprintrunden.

Jorge Martin gewinnt davon unbeeindruckt vor Francesco Bagnaia und Marc Marquez. Marco Bezzecchi, der das Rennen nach der Startkollision am Ende des Feldes wieder aufnimmt, wird für eine tolle Aufholjagd mit Rang fünf belohnt.

Bagnaias WM-Führung schmilzt weiter auf 33 Punkte gegenüber Martin. Bezzecchi liegt als Dritter 69 Zähler zurück.

MotoGP Indien: Der Rennfilm im Sprint

Die Startaufstellung: 1. Bezzecchi, 2. Martin, 3. Bagnaia, 4. Marini, 5. Mir, 6. M. Marquez, 7. Zarco, 8. Quartararo, 9. Vinales, 10. A. Espargaro, 11. R. Fernandez, 12. Di Giannantonio, 13. Binder, 14. Nakagami, 15. Miller, 16. Morbidelli, 17. A. Fernandez, 18. Oliveira, 19. P. Espargaro, 20. Bradl, 21. Pirro.

Vor dem Start: Der MotoGP-Sprint von Indien musste mehrmals verschoben werden. Starker Regen hatte Streckenbetrieb zwischenzeitlich unmöglich gemacht. Die Königsklasse bekam anschließend ein zusätzliches Training direkt vor dem Sprint, um sich mit der nassen Strecke vertraut zu machen. Der Asphalt war zu diesem Zeitpunkt aber bereits größtenteils getrocknet. Lediglich die Start-Ziel-Gerade war noch nass. Sie wurde mit Kehrmaschinen und Laubbläsern getrocknet, ehe der Sprint schließlich mit mehr als anderthalb Stunden Verspätung beginnen konnte.

Start: Das zu befürchtende Chaos tritt sofort ein. Luca Marini kracht in Turn 1 in das Heck von Teamkollege Bezzecchi. Weiter hinten kollidieren Stefan Bradl und Pol Espargaro. Bezzecchi kann als einziger Fahrer das Rennen fortsetzen, ist aber auf Rang 18 zurückgefallen.

Martin geht als Erster aus der turbulenten Startphase hervor, hinter ihm reihen sich Bagnaia, Mir, Marc Marquez und der nur von P13 gestartete Binder ein.

1. Runde: Marc Marquez schnappt sich Teamkollege Mir - Platz drei.

2. Runde: Martin kann sich an der Spitze bereits etwas absetzen. Sein Vorsprung beträgt mehr als anderthalb Sekunden.

4. Runde: Joan Mir ist gestürzt! Er verliert in Turn 4 die Kontrolle über seine Honda und ist aus dem Rennen.

5. Runde: Bezzecchi ist nach seiner Startkollision mittlerweile schnellster Mann im Feld und hat sich bereits wieder auf Platz neun und damit in die Punkte nach vorne gekämpft.

6. Runde: Johann Zarco ist auf P7 gestürzt. Bezzecchi hat unterdessen Vinales kassiert und ist bereits Siebter.

8. Runde: Nächster Positionsgewinn für Bezzecchi. Er schnappt sich Miller und ist neuer Sechster.

Aleix Espargaro ist in der letzten Kurve aus dem Rennen gestürzt.

11. und letzte Runde: Bezzecchi fährt auf der langen Gegengerade ohne Probleme an Quartararo vorbei und holt sich Platz fünf.

Ziel: Martin gewinnt souverän mit 1,389 Sekunden Vorsprung auf Bagnaia. Marc Marquez komplettiert das Podium. Binder wird Vierter. Bezzecchis Aufholjagd endet auf Rang fünf. Quartararo, Miller, Vinales und Raul Fernandez vervollständigen die Punkteränge. Nur 15 Fahrer kommen ins Ziel.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium im Sprint von Indien

Jorge Martin (Sieger, Pramac):
"Das war ein schwieriger Tag. Die Bedingungen haben uns Stress bereitet. Das Training vor dem Rennen war recht kompliziert. Ich verstand den Streckenzustand recht gut. Ich hatte einen guten Start und konnte dann mit guter Pace wegziehen. Ich versuchte, die Lücke zu Pecco [Bagnaia] zu kontrollieren und für morgen zu lernen. Morgen wird es hart. Bezzecchi hatte heute Pech, aber er wird morgen sehr stark sein."

Francesco Bagnaia (Zweiter, Ducati):
"Wir hatte sehr viel Glück, dass sich die Bedingungen für das Sprint-Rennen gebessert haben. Mir gefällt diese Strecke, das Layout ist schön. Für unsere Situation war das ein gutes Rennen. Wir müssen uns für morgen verbessern, aber heute war der zweite Platz mit Sicherheit das Maximum. Damit müssen wir zufrieden sein."

Marc Marquez (Dritter, Repsol Honda):
"Ich bin ehrlicherweise überglücklich. Ich wusste, dass ich über eine Runde schnell sein kann, aber nur hinter einem anderen. Im Rennen war ich dann überrascht, denn ich hatte am Anfang Probleme und am Ende war der Rhythmus nicht schlecht. Ich fuhr allein, denn Pecco [Bagnaia] war schon weit vorne. Ich wäre gerne immer auf diesem Level unterwegs, aber dieses Jahr ist sehr schwierig für uns. Mein Kompromiss wird nun so bleiben und ich werde bis zum Ende pushen."