An diesem Wochenende startet die MotoGP in Portimao in ihre Saison 2023. Große Favoriten auf den Titel sind die Vorjahressieger Francesco Bagnaia und Ducati. Die gesamte Zweiradwelt fragt sich aber, was Marc Marquez in diesem Jahr im Stande ist zu leisten. Er ist nach seiner vierten Oberarmoperation im vergangenen Sommer wieder bei voller Fitness angelangt.

Ein vollkommen gesunder Marc Marquez wäre eigentlich ein fixer Anwärter auf die WM-Krone. Doch Arbeitgeber Honda scheint dem MotoGP-Superstar auch 2023 das Leben schwer zu machen. Die RC213V machte in den Wintertests keinen guten Eindruck, die Update-Flut der HRC-Ingenieure brachte keinen entscheidenden Durchbruch.

Und so geht Marquez überaus bescheiden in die neue MotoGP-Saison. "Wir können aktuell nicht daran denken, hier auf das Podium zu fahren oder gar zu gewinnen. Wir sind keine Anwärter auf den WM-Titel", sagte er am Donnerstag in der Pressekonferenz zum Portugal-Grand-Prix. "Ducati hat ein wirklich starkes Paket und Pecco ist der schnellste ihrer acht Fahrer. Er ist der große Favorit. Wir sind weit von ihnen entfernt - zu weit, um darüber nachzudenken, wie wir sie aufhalten können. Wir können nur weiter versuchen, unsere Schwächen zu eliminieren."

Das versuchte man bereits den gesamten Winter über - ohne Erfolg. "Es war ein stressiger Winter, weil wir viele neue Dinge probiert haben. Wir haben das Konzept völlig überarbeitet. Ich hatte nur einen Tag, um an mir und der Abstimmung des Motorrads zu arbeiten und das war der letzte Tag hier in Portimao. Diesen Tag habe ich gebraucht", sagt Marquez, der somit wie seine HRC-Kollegen nicht ideal vorbereitet in das Rennwochenende von Portimao geht.

Vorwürfe will Marquez Honda, für das er seit 2013 in der MotoGP fährt, dennoch keine machen: "Wir sind ein Team. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Die letzten Jahre waren hart, aber meine Motivation ist die gleiche wie 2013: Ich will um die Spitzenpositionen kämpfen. Ich glaube an dieses Projekt und an Honda." 21 Rennwochenenden umfasst die MotoGP-Saison 2023 und ist damit die längste der Geschichte. Das macht Marquez Mut. "Wir haben vergangenes Jahr bei Pecco gesehen, was alles möglich ist. Es ist eine lange Saison und wir werden näher und näher kommen. In der Renn-Pace sind wir schon relativ gut, aber im Qualifying liegen wir noch weit zurück. Da müssen wir weiter arbeiten."