Bis Ende 2018 läuft Valentino Rossis Vertrag mit Yamaha in der MotoGP noch. Dann wird der Superstar der Zweiradszene 39 Jahre alt sein. Gut möglich, dass Rossi dann einen Schlussstrich unter seine Motorradkarriere zieht. Einen Rücktritt vom Rennsport würde das aber noch lange nicht bedeuten. Denn 'Il Dottore' hat nach seiner MotoGP-Ära noch eine Reihe an Autorennen geplant, die er bestreiten möchte.

Erstes Ziel auf vier Rädern sollen für Rossi die 24 Stunden von Le Mans sein. "Darauf will ich mich nach der MotoGP zuerst konzentrieren", bestätigt er sein Interesse an der wohl prestigeträchtigsten Motorsportveranstaltung des Planeten. Le Mans soll aber nur das erste von mehreren 24-Stunden-Rennen auf Rossis Liste werden. "Ich würde auch gerne mit dem GT3 mal das Rennen in Spa-Francorchamps fahren und auch auf der Nordschleife am Nürburgring."

Die 24 Stunden von Le Mans - bald mit Valentino Rossi?, Foto: Porsche
Die 24 Stunden von Le Mans - bald mit Valentino Rossi?, Foto: Porsche

Von den großen Traditionsstrecken soll es für Rossi dann direkt in das ultimative Abenteuer des Motorsports gehen - zur Rallye Dakar. "Dort möchte ich unbedingt einmal fahren, auch wenn es sehr, sehr hart ist", sind Rossi die besonderen Herausforderungen der härtesten Rallye der Welt bekannt. Die Frage, ob er die 'Dakar' auf zwei oder vier Rädern bestreiten will, ist für den neunfachen Motorrad-Weltmeister bereits geklärt. "Ich werde auf jeden Fall mit dem Auto fahren. Du musst zwar auch da extrem gut vorbereitet sein, aber es ist zumindest nicht so gefährlich wie mit dem Bike."

Rossi schreibt Formel 1 ab

Jede Menge zu tun also für Rossi, der dafür eine Rennserie endgültig von seiner Wunschliste gestrichen hat - die Formel 1. "Dafür bin ich mittlerweile einfach zu alt", lacht er. Vor über einem Jahrzehnt, genauer gesagt 2006, war Rossi ja gar nicht weit entfernt davon, von der Königsklasse auf zwei in die auf vier Rädern zu wechseln. Er testete in Valencia für Ferrari, teilte sich die Strecke dort mit vielen weiteren Formel-1-Piloten und war absolut konkurrenzfähig. Die Entscheidung für die MotoGP und gegen die Formel 1 traf Rossi dennoch schnell: "Im Flug von Valencia zurück nach Rimini ist mir klar geworden, dass ich noch nicht bereit bin, mit dem Motorradsport aufzuhören."

Ein Entschluss, den Rossi nie bereut hat. "Ich habe danach ja noch zwei MotoGP-Weltmeisterschaften gewonnen und viele großartige Rennen und Kämpfe gehabt. Auch wenn ich die Formel 1 sehr mag, war es die richtige Entscheidung für mich", ist sich der Mann mit der Nummer 46 sicher. Bisher gelang mit John Surtees ja nur einem Piloten das Kunststück, in der Formel 1 und der 500ccm-Klasse der Motorrad-WM Champion zu werden.