Seit seinem Rücktritt vom aktiven Rennsport 2012 war Casey Stoner stets ein fleißiger Tester. Zunächst entwickelte er für Honda die RC213V sowie den Production-Racer für die Open-Klasse weiter, seit diesem Jahr ist er als Testpilot bei Ducati im Einsatz. In all den Jahren war Stoner aber stets nur auf Strecken in Übersee wie Motegi oder Sepang unterwegs, in Europa ließ sich der australische Superstar nie in Action bestaunen. Das hat sich in dieser Woche geändert.

Stoner prügelte am Mittwoch und Donnerstag die Desmosedici um den Misano World Circuit Marco Simoncelli. Es waren seine ersten Kilometer auf der italienischen Strecke seit 2011, hatte er doch das Rennwochenende 2012 aufgrund seiner in Indianapolis erlittenen Knöchelverletzung inklusive folgender Operation verpasst.

"Es ist lange her, dass ich hier gefahren bin, aber es war schön, mal wieder eine dieser Strecken europäischen Stils zu fahren", meinte Stoner. Seiner Meinung nach ist ein Test in Europa nämlich wertvoller für die Entwicklung des Motorrads: "Dabei bekommt man ein Gefühl dafür, wie sich das Bike für 70 oder 80 Prozent der Saison verhalten muss." Zwölf der 18 Saisonrennen finden ja immer noch in Europa statt und die älteren, oft engeren Kurse im Kernland der MotoGP unterscheiden sich deutlich von modernen und weitläufigen Strecken wie Sepang.

Stoner testete bisher für Ducati nur in Sepang, Foto: Ducati
Stoner testete bisher für Ducati nur in Sepang, Foto: Ducati

Die Umstellung gelang Stoner aber ohne Probleme. "Es war ein wirklich positiver Test. Alles war wir ausprobiert haben, hat gut funktioniert. Wir haben in etwa 95 Prozent unserer geplanten Arbeit in den zwei Tagen geschafft. Nun wissen wir, in welche Richtung wir mit den Michelin-Reifen weiterhin gehen, gleiches gilt für das Chassis und die Elektronik", erläutert Stoner. Nun liegt es an den Werkspiloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone, die Entwicklungen Stoners anzunehmen: "Ich bin gespannt, was das in den nächsten Rennen bringen wird und vor allem, was die Einsatzfahrer von den Veränderungen halten, die wir hier gemacht haben."