Am ersten Freien Training des Samstags in Jerez legte Jorge Lorenzo wie gewohnt vor. Mit einer 1:39.555 führte er das Fahrerfeld an. Marc Marquez versuchte sofort, die Bestzeit des Yamaha-Piloten zu pulverisieren, scheiterte aber während der ersten Minuten. Auch Valentino Rossi startete mehrere Angriffe und verbesserte seine persönlichen Rundenzeiten, kam aber nicht über einen dritten Platz hinaus. Für Dani Pedrosa lief es am Samstagmorgen besser. Der Honda-Fahrer kam am Samstag nicht über den achten Rang hinaus, im FP3 kämpfte er sich auf Platz vier vor.

Genau wie Pedrosa profitierte auch Andrea Iannone vom FP3. Zwischenzeitlich war er auf den 16. Platz zurückgefallen, nach knapp zwanzig Minuten der Session biss der 'Maniac' die Zähne zusammen und fuhr immerhin in die Top-9. Nur Minuten später fuhr Marquez seine schnellste Runde des Wochenendes, die 1:39.795 reichte aber noch immer nicht aus, um Lorenzo von der Spitzenposition zu verdrängen. Zehn Minuten vor Schluss schmiss Maverick Vinales dann Rossi mit einer 1:39.864 aus der Top-3. Vier Minuten vor Schluss gelang es Marquez dann, Lorenzo zu bezwingen. Der Spanier brannte eine 1:39.421 in den Asphalt. Auch Pol Espargaro und Rossi legten nach und verdrängten Lorenzo auf Platz vier. Der Doktor setzte sogar noch einen drauf und holte sich mit 1:39.244 in seiner vorletzten Runde die Bestzeit.

Die Platzierungen: Lange führte Lorenzo, aber am Ende der Session musste sich der amtierende Weltmeister geschlagen geben. Rossi glänzte mit einer 1:39.244 und schnappte sich somit die erste Bestzeit des Tages. Marquez war ebenfalls schnell unterwegs, ihm fehlten am Ende nur 0.046 Sekunden auf den Doktor. Pol Espargaro überrraschte mit einer 1:39.435 mit seiner Tech3-Yamaha und fuhr damit auf den dritten Rang. Lorenzo musste sich damit mit Rang vier zufrieden geben und liegt damit vor Pedrosa auf fünf. Maverick Vinales war am Ende der Session mit Platz sechs die schnellste Suzuki. Andrea Dovizioso wurde Siebter und teilte damit das Suzuki-Duo. Andrea Iannone und Hector Barbera komplettierten die Top-10. Stefan Bradl wurde 19.

Die Zwischenfälle: Bei Suzuki hat man die Winglets bis Montagmorgen eingepackt. Am Freitag war Aleix Espargaro mit gleich sechs Flügeln an seinem Bike unterwegs. Am Samstag hat das Team entschieden, die Winglets erst für die Tests am Montag wieder auszupacken. Im Gegensatz dazu entschied sich Rossi zu einer seltenen Bike-Ausstattung: Der Doktor war im FP3 mit Flügeln an seiner M1 unterwegs.

Das Wetter: Der Himmel über Jerez war am Samstagmorgen wolkenverhangen. Die Sonne schaffte es noch nicht ganz, sich gegen die Wolken durchzusetzen. Die Temperaturen lagen bei 17 Grad in der Luft und 18 Grad auf dem Asphalt. Der Wind ging leicht, mit 2 km/h aus Richtung Nordwest. Auch der Regen hielt sich am Samstagmorgen erneut zurück.

Die Analyse: Rossi und Marquez gehen gegen die Dominanz des Weltmeisters vor. Trotzdem ist Lorenzo in Hochform. Der Spanier führte die Session fast komplett an, nur am Ende reichte das leider nicht. Für Teamkollege Rossi ist Jerez schon immer ein gutes Pflaster, aber auch Marquez kann einige Erfolge vorweisen. Sollte Pol Espargaro erst im Qualifying und dann im Rennen ähnliche Leistungen wie im FP3 zeigen, kann auch er Lorenzo gefährlich werden. Fakt ist, dass die Lorenzo-Dominanz des Vortages erst einmal gebrochen ist.