Bittere Enttäuschung bei Dani Pedrosa nach Rang fünf in Silverstone. Statt ernsthaftem Podestkampf von Startplatz drei fuhr der kleine Katalane vom Warm-Up an den eigenen Ambitionen hinterher. So schaffte es der Repsol-Honda-Pilot nicht, mit seinem Team den Setup-Switch vom trockenen Samstag auf den nassen Sonntag zu bewerkstelligen. Ein rutschendes Heck und wenig Grip waren die fatalen Folgen der Fehlabstimmung, die ihn im Rennen aller Chancen auf ein Top-Ergebnis beraubte. Mit 11 WM-Punkten im Gepäck verpasste es Pedrosa so, als Siebter der MotoGP-Gesamtwertung Druck auf die Piloten vor ihm zu machen.

"Ich hatte einen schlechten Start, habe von Platz drei gleich einige Positionen verloren. Durch Crashes und einige Überholmanöver kam ich zwar zwischenzeitlich wieder auf den vierten Rang nach vorne, allerdings hatte ich keine Chance, mich gegen Jorge Lorenzo und die beiden Ducatis von Danilo Petrucci und Andrea Dovizioso ernsthaft zur Wehr zu setzen. Das Ergebnis ist für mich insofern enttäuschend, dass wir im Trockenen hier eine wirklich gute Figur gemacht haben", resümerte Pedrosa zerknirscht.

Nach Setup-Umstellung: Im Rennen ohne Selbstvertrauen

Mit Rang elf und nicht weniger als 2,3 Sekunden Rückstand auf Valentino Rossi deuteten sich für Pedrosa bereits im Warm-Up eine Menge Probleme an. Mit dem Mut der Verzweiflung bastelte der Katalane mit seinem Team für das Rennen zwar noch einmal an der Einstellung herum, erzielte allerdings nur eine Verschlimmbesserung: "Das Gefühl war heute katastrophal. Vor allem am Kurveneingang hatte ich auf dem Hinterreifen keinen Grip, das Sliden verkam zur Lotterie. Durch die erneute Umstellung zwischen Warm-Up und Rennen hatte ich zudem kein Selbstvertrauen. Das war für mich leider wirklich ein gebrauchter Tag."

Dani Pedrosa kämpfte in Silverstone vergeblich gegen Jorge Lorenzo an, Foto: Repsol
Dani Pedrosa kämpfte in Silverstone vergeblich gegen Jorge Lorenzo an, Foto: Repsol

In seiner typischen Kämpfer-Manier versuchte Pedrosa zwar alles, wurde vom spät aufkommenden stärkeren Regen dann allerdings final ausgebremst: "Ich war eigentlich die ganze Zeit in der Vierer-Gruppe, die um Platz drei und nach Marquez‘ Ausfall gar um Rang zwei gekämpft hat. Allerdings hatte ich mit meinen Problemen nie eine wirkliche Chance. Als der Regen in den letzten Runden dann noch einmal stärker wurde, bin ich noch einmal deutlich zurückgefallen. Immer, wenn ich versucht habe, nur ein wenig mehr zu pushen, habe ich einen Abflug riskiert. So habe ich mich lieber für den sicheren fünften Rang entschieden."

Durch die elf WM-Zähler rückte Pedrosa, der 2015 aufgrund einer schwierigen Armpump-Operation bereits drei Rennen verpasste, immerhin bis auf 13 Punkte an Tech-3-Pilot Bradley Smith auf Platz sechs der Gesamtwertung heran. Dass der 26-fache Rennsieger der Motorrad-Königsklasse allerdings andere Ansprüche hat, will er bereits in knapp zwei Wochen beim 13. Saisonlauf in Misano unter Beweis stellen. Die Regen-Wahrscheinlichkeit sollte dann auch um ein Deutliches niedriger ausfallen…