Schon in seinem dritten Rennen für LCR Honda gelang Cal Crutchlow seine erste Podiumsplatzierung. Er wurde im Grand Prix von Argentinien Dritter - eine Position, die er sich erst auf den letzten Metern des Rennens erkämpfte. Crutchlow bremste sich in der vorletzten Kurve an Andrea Iannone vorbei, nebeneinander bogen die beiden in den Linksknick vor der Ziellinie ein. Crutchlow hatte die Innenlinie für sich und konnte Iannone so noch abfangen. 54 Tausendstel gaben am Ende den Ausschlag zugunsten des Briten.

"Es war ein großartiger Kampf gegen Andrea. Er ist so ein harter Gegner im direkten Duell, weil er es einfach liebt zu kämpfen. Er ist schließlich Maniac Joe", schmunzelte Crutchlow. "Ich habe es aber auch genossen." Von einer besonderen Motivation im Duell gegen seinen direkten Nachfolger im Ducati-Werksteam wollte er aber nichts wissen: "Das macht keinen Unterschied. Ich will alle Fahrer schlagen und werde dafür immer bis zur letzten Runde pushen. Dieses Manöver hätte ich genau gleich gegen jeden anderen Pilot gemacht."

Crutchlow präsentierte sich in Termas de Rio Hondo das gesamte Wochenende über bärenstark. Auch in Austin zuletzt war er bereits pfeilschnell, konnte seine Pace im Rennen aber nicht umsetzen. Für die plötzliche Leistungsexplosion gibt es auch einen Grund, wie der Neo-Honda-Pilot verrät: "Wir haben in Texas ein Upgrade erhalten, durch das wir materialtechnisch jetzt viel näher an den Werksmotorrädern dran sind. Außerdem kommt das Bike mit den neuen Teilen meinem Fahrstil sehr gut entgegen und ich kann bis zum Ende des Rennens voll pushen." Mit der gesundheitsbedingten Pause von Werkspilot Dani Pedrosa habe das Upgrade nichts zu tun. "Ich wusste schon bei den Tests in Sepang, dass ich ab dem Texas-Wochenende ein paar neue Teile haben werde", betonte Crutchlow.

Bereits in Austin war Crutchlow mit einigen neuen Teilen unterwegs, Foto: LCR Honda
Bereits in Austin war Crutchlow mit einigen neuen Teilen unterwegs, Foto: LCR Honda

Für den talentierten 29-Jährigen war der dritte Platz in Argentinien nach seiner Seuchensaison bei Ducati, die er nur auf dem 13. Rang der Gesamtwertung beendete, so etwas wie eine sportliche Auferstehung. Crutchlow musste sich in den letzten Monaten viel Tadel gefallen lassen, da konnte er sich einen Seitenhieb in Richtung seiner Kritiker nicht verkneifen: "Danke an alle, die mich abgeschrieben haben!"