Suzuki ist zurück! Als Team Suzuki Ecstar mischt die japanische Edelmarke nach dreijähriger Abstinenz wieder in der Königsklasse des Motorrad-Sports mit - und das mit höchsten Ambitionen. Nach gut eineinhalbjähriger Entwicklungsphase, dem Wildcard-Einsatz beim MotoGP-Finale 2014 in Valencia sowie drei offiziellen Testfahrten seither kehrt der Rennstall zum Saisonstart März in Katar Ende März endgültig in die Straßen-Weltmeisterschaft zurück.

Für das ambitionierte Projekt scheuten die Rückkehrer weder Kosten noch Mühen. Mit der GSX-RR (160 kg/ 230 PS) schuf das Team bereits die Basis für eine positive Zukunft - die Fahrerpaarung lässt einen jeden MotoGP-Fan mit der Zunge schnalzen. Sah es noch vor wenigen Monaten nach einem schwierigen Einstand Suzukis aus, gelangen dem Rennstall über den Winter signifikante Entwicklungsschritte.

GSX-RR: Basis für den Spitzenkampf gelegt?

Hinsichtlich der Einzel- und Longrun-Zeiten hängt Suzuki zwar noch hinter der absoluten Spitze um die Werksteams von Honda und Yamaha zurück, angesichts des Entwicklungsrückstandes ist dies jedoch kaum verwunderlich. "Unsere Rennmaschine ist nun sehr leicht zu fahren, stark auf der Bremse und ich mag es sehr, wie ich das Bike bewegen und umlegen kann. Das Chassis ist wirklich top", schwärmte Aleix Espargaro.

Zwar besteht hinsichtlich der Motor-Leistung sowie der Entwicklung der Elektronik noch ein Nachholbedarf, die schnellen und deutlichen Verbesserungen über den Winter stimmen den aktuellen Open-Champion jedoch äußerst zuversichtlich. Auch Rookie-Teamkollege Maverick Vinales schwärmt nach nur wenigen Tagen im Sattel bereits von der Fahrbarkeit der Suzuki-Kreation mit Reihen-Vierzylinder.

Die Suzuki GSX-RR: Nur Prachtstück oder auch Wundermaschine?, Foto: Suzuki
Die Suzuki GSX-RR: Nur Prachtstück oder auch Wundermaschine?, Foto: Suzuki

Teamchef Davide Brivio zeigt sich ob der soliden Basis zuversichtlich für die Saison der Rückkehr. Der Italiener betont jedoch vehement, ausschließlich längerfristige Ziele zu verfolgen: "Wir haben hier eine wirklich gute Atmosphäre geschaffen und mit viel Leidenschaft ein tolles Projekt aufgebaut. Um unser Ziel, an der Spitze mitzufahren, erreichen zu können, steht uns jedoch eine Menge harte Arbeit bevor. Wir müssen Opfer bringen."

Suzuki: Ab 2016 ganz vorne dabei?

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft sind laut Brivio jedoch keinesfalls von der Hand zu weisen: "Wir haben ein Top-Fahrerduo, ein leidenschaftliches und engagiertes Team, eine Menge Erfahrung, gute Ressourcen und ab 2016 kommt uns auch das neue Reglement entgegen, wenn es vor allem für die Teams an der Spitze vor allem durch die Einheitselektronik doch einige Einschränkungen gibt."

Wie seine Fahrer will der Italiener jedoch wenn möglich bereits in diesem Jahr im ein oder anderen Rennen ums Podium kämpfen: "Ich hoffe, wir können schnell aufschließen zur Spitze. Das sind nun einmal unsere Ambitionen." Espargaro, der erstmalig eine Werksmaschine pilotiert, schließt sich dem Vorhaben seines Chefs an: "Ich bin ein Fahrer der immer am Limit ist - jede Kurve. Obwohl es unser erstes Jahr ist, will ich so schnell wie möglich an der Spitze sein. Podien sind das Ziel."

Suzuki GSX-RR: Details

Maße: 2096mm x 720mm x 1140mm
Achsenabstand: 1457mm.
Motor: Wassergekühlter Reihen-Vierzylinder, DOHC vierfach-Ventil.
Hubraum: 1000cm3.
Leistung: Über 169kw (230PS).
Höchstgeschwindigkeit: Über 330km/h .
Getriebe: Six-speed (cassette type).
Chassis: Aluminum.
Reifen (vorne/ hinten): 16.5in/16.5in .
Vordere Radaufhängung: Öhlins, invertierte Gabel.
Hintere Radaufhängung: Öhlins.
Bremse (vorne/ hinten): Carbon-Scheibe/ Stahle-Scheibe, Brembo.