Die abgelaufene Saison war das erste Jahr in der Motorrad-Weltmeisterschaft seit 1984 ohne Jeremy Burgess. Nachdem Valentino Rossi ihn durch seinen neuen Crewchief Silvano Galbusera ersetzt hatte, war der Mann, der zuvor schon über Weltmeistertitel mit Wayne Gardner und Mick Doohan jubeln durfte, plötzlich ohne Job. So zog sich der mittlerweile 61-Jährige in seine australische Heimat zurück und machte sich im Paddock rar.

Gegen Ende der Saison kamen jedoch Gerüchte auf, Burgess könnte schon 2015 mit Rookie Jack Miller wieder in die MotoGP einsteigen. Alles nur Gerüchte, wie sich herausstellen sollte. Ein tatsächliches Angebot hatte er von dem MotoGP-Neueinsteigern bei Marc VDS Racing, das er aber dankend ablehnte. "Ich habe einen klaren Schlussstrich gezogen", stellte der Technikguru bei MCN fest. "Wenn ich als Crewchief für einen jungen Fahrer zurückkehren würde, dann müsste ich diesen Job auch für mindestens fünf Jahre machen. Ich werde nächstes Jahr 62 und da will ich das nicht mehr machen. Ich denke auch nicht, dass es im Interesse eines Teams wäre. Ehrlich gesagt hätte ich die zwei weiteren Jahre, um die Valentino bei Yamaha verlängert hat, wohl ohnehin nicht mitgemacht."

Burgess überstand auch zwei schwere Jahre mit Rossi bei Ducati, Foto: Ducati Team
Burgess überstand auch zwei schwere Jahre mit Rossi bei Ducati, Foto: Ducati Team

Nach sieben Titeln mit Rossi, fünf mit Doohan und einem mit Gardner hat Burgess genug vom nervenaufreibenden Kampf um Rennsiege und Weltmeisterschaften: "Ich habe meine gesamte Karriere lang immer für Fahrer gearbeitet, von denen erwartet wurde, dass sie die Weltmeisterschaft gewinnen. Ich will diesem Druck einfach nicht mehr ausgesetzt sein. Nun kann ich zuhause sitzen und muss nicht mehr in der Startaufstellung eine Entscheidung treffen, die den Fahrer den Titel kosten könnte."