Bis fünf Runden vor dem Ende verlief das MotoGP-Rennen in Aragon für Ducati-Pilot Andrea Dovizioso nach Plan. Lediglich von Rang neun ins Rennen gegangen, startete der Italiener bei trockenen Bedingungen von Beginn an durch und lag bis kurz vor seinem Missgeschick als Vierter in unmittelbarer Schlagdistanz zum Podium. Wenige Kurven vor dem geplanten Motorrad-Wechsel dann das Missgeschick: In Kurve neun rutschte Dovizioso auf nassem Untergrund mit dem Heck weg - flog per Highsider beim Herausbeschleunigen höchst unsanft ab.

Bereits zur Mitte des 23-ründigen Rennens hatte Nieselregen eingesetzt, welcher die Fahrer allerdings nicht groß behinderte. Als gegen Ende jedoch immer mehr Wasser auf die Strecke fiel, waren die Piloten zu einem Bike-Wechsel gezwungen. "Solange es trocken war und nur leicht genieselt hat, lief das Rennen für mich wirklich wie am Schnürchen", erklärt der enttäuschte WM-Fünfte. Bei immer stärkerem Regen war es Dovizioso zunächst gelungen, etwas Boden auf das Führungstrio Dani Pedrosa, Marc Marquez und Jorge Lorenzo gutmzumachen.

Foto: Milagro
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Dovizioso selbstkritisch: Eigener Fehler zu kostspielig

Mit dem Podestplatz im Visier ging der Italiener dann jedoch zu weit über das Limit: "Es war schwierig zu sehen, wo die Strecke bereits zu feucht war, und so habe ich das Heck verloren. Es ist unheimlich schade, denn ich war nicht so weit hinter Lorenzo und wollte ohnehin am Ende der Runde an die Box, um die Bikes zu tauschen." Nachdem die beiden Honda-Stars Marquez und Pedrosa nach Fehleischätzungen der Streckenverhältnisse schließlich stürzten, hätte Dovizioso nach einer Ansicht so um den Sieg mitkämpfen können.

"So wie sich das Rennen entwickelt hat, hätte ich vielleicht sogar noch mit Lorenzo um den Sieg kämpfen können. Ich wäre eine Runde länger auf Regenreifen unterwegs gewesen und das hätte mich tatsächlich an die Spitze spülen können", vermutet der Italiener, der in dieser Saison bereits zwei Mal auf dem Podium stand. Jedoch zeigt er sich vor allem selbstkritisch: "Zu viele Fahrer haben heute Fehler gemacht, die nicht dafür bekannt sind. Wenn so eine Chance kommt, musst du sie ergreifen, und das habe ich heute leider nicht geschafft. Es war meine eigene Schuld, und ich muss dafür jetzt mit mir klarkommen."

Nach Abflug: Schmerzen, aber keine Verletzung

Zu allem Überfluss zog sich Dovizioso bei seinem harten Abflug dann auch noch schwere Prellungen der Gesäßmuskeln zu. Jedoch hatte er auch Glück im Unglück: "Ich hätte mich auch schwerer verletzen können, beispielsweise am Steißbein. Ich habe zwar Schmerzen, aber glücklicherweise nichts Ernstes." Nach einer Woche Pause geht es für den Tross der MotoGP mit drei Rennen im fernen Osten weiter. Bis dahin erwartet Dovizioso, wieder vollständig fit zu sein.