Es war das Ende einer der erfolgreichsten Partnerschaften in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft, als Valentino Rossi nach der Saison 2010 seinen Vertrag mit Yamaha nach sieben Jahren und vier Weltmeistertiteln auflöste. Der Italiener hatte die Schnauze voll von seinem Arbeitgeber und wechselte zur Konkurrenz von Ducati. Rossi, der Yamaha nach elf Jahren ohne Titel wieder auf die Straße des Erfolgs zurückgeführt hatte, fühlte sich nicht ausreichend geachtet.

"Rückblickend war es ein großer Fehler, 2010 zu Ducati zu gehen. Ich war damals von Yamaha genervt. 2004 und 2005 bin ich mit dem Team Weltmeister geworden nachdem sie so lange Probleme hatten und dann hatten sie sich entschlossen, einen so starken Teamkollegen für mich zu holen. Das hat mich damals sehr geärgert, aber jetzt weiß ich, dass das falsch war. Wir wurden bei Yamaha immer sehr gleichwertig behandelt. Sogar als Jorge 2008 neu im Team war, sind wir immer auf derselben Stufe gestanden und so ist es immer noch", lobt Rossi im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP.

Das Team gäbe für beide Seiten alles, ist der Altmeister überzeugt. "In diesem Jahr hat Yamaha einen großen Aufwand für mich betrieben, um die Bedingungen zu schaffen, die es mir ermöglichen, mein Maximum zu geben. Das machen sie aber auch für Jorge. Man kann also wirklich sagen, dass wir im Team denselben Stellenwert haben", meint Rossi.

2010 verabschiedete sich Rossi von seiner M1, Foto: Milagro
2010 verabschiedete sich Rossi von seiner M1, Foto: Milagro

Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Teamkollegen sei ohnehin nie schlecht gewesen, beteuert der Mann mit der Nummer 46: "Ich hatte noch nie einen Streit mit Jorge. Wir sind natürlich große Rivalen, aber dennoch kommen wir sehr gut aus. In unserem Team herrscht eine großartige Atmosphäre, auch wenn wir Gegner sind."

Yamaha-Fehler in Assen

In dieser Saison gab es beim Grand Prix der Niederlande potenziellen Zündstoff, als Yamaha eine neue Auspuffvariante an die Strecke brachte und beide Exemplare an Lorenzo vergab. Doch auch hier kam es zu keinen Streitigkeiten. "Was die Sache mit den Auspuffen in Assen angeht hat Yamaha meiner Meinung nach einen Fehler gemacht. Sie hätten ein Exemplar Jorge und eines mir geben sollen, stattdessen hat er aber beide bekommen. Das war im Endeffekt aber kein großes Problem. Für manche Leute mag das damals dramatisch gewirkt haben, aber es war für uns nicht so schlimm. Es war eher ein Spaß", verrät Rossi.