Dein Rennen in Valencia war schon frühzeitig beendet. Was ist passiert?
Damian Cudlin: Ja, es war etwas unglücklich. Ich habe einen wirklich guten Start hingelegt. Wir sind das ganze Wochenende zuvor aber noch nicht mit dem vollen Tank gefahren. Ich bekam das Bike am Sonntagmorgen ziemlich gut in Betrieb, aber mit dem vollen Tank reagierte es in der ersten Runde ganz anders. Ich war in den ersten Runden etwas langsam und hatte gehofft, dass sich das mit dem Sprit nach und nach bessert. Als ich dann zu pushen begann, pushte ich etwas zu sehr und mir rutschte das Vorderrad weg. Das war kein großer Sturz oder so, aber ich konnte nicht wieder starten und damit war das Rennen vorbei. Das ist wirklich unglücklich. Ich hätte den Run mit diesem Team hier gern etwas positiver beendet, aber so ist es nun einmal. Man muss hin und wieder ans Limit gehen, das ist Rennsport.

Die anderen Einsätze zuvor liefen auch nicht wirklich gut…
Damian Cudlin: Ja, ich hatte nicht wirklich viel Glück. Ich habe die Erfahrung aber wirklich genossen. Es war gut, wieder in der MotoGP zu fahren. Ich danke besonders Paul Bird sehr. Das war eine gute Möglichkeit für mich, wieder einmal in der MotoGP zu fahren. Ich denke, jeder will in dieser Klasse fahren, sie ist einfach die beste in diesem Sport. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein durfte. Hoffentlich war das nicht das letzte Mal.

Du weißt also noch nicht, wie es für dich weitergeht?
Damian Cudlin: Ich bin momentan noch immer sehr unsicher. Ich denke, dass da noch einige Teams sind, die noch nichts Genaues wissen. Ich kann nur sagen, dass alles von meiner Seite aus noch immer offen ist. Ich habe mich aktuell niemandem gegenüber verpflichtet. Ich würde natürlich gern in der MotoGP bleiben, am besten mit einem starken Paket. Aber natürlich wollen das alle. Es gibt nicht genügend Plätze. Ich muss einfach abwarten, was in den nächsten Wochen passiert. Erst dann werde ich über alles andere, wie die World Endurance, IDM oder BSB entscheiden. Ich warte einfach ab und sehe, was passiert.

Du packst also deine Sachen und bleibst nicht beim Test in Valencia?
Damian Cudlin: Ich bleibe noch ein bisschen hier und werde auch am Montag da sein, aber nur als Zuschauer. Ich werde mir ansehen, was so passiert. Man weiß es ja nie, vielleicht tut sich irgendetwas.

Du hast also keine Chance, das Bike zu testen?
Damian Cudlin: Momentan nicht. Ich denke, sie werden die neue Aprilia - vielleicht mit Randy [de Puniet] testen, um etwas Feedback darüber zu erhalten. Ich denke, das ist alles. Ich werde einfach hier sein, mir alles ansehen und sehen, was passiert.

Was denkst du über Marc Marquez und Jorge Lorenzo?
Damian Cudlin: Ich denke, das war ein spannendes Finale. Marc hatte sehr viel Druck, das Rennen war lang. Ich denke, er war wirklich gut. Wenn jemand dominant ist und nur vorneweg fährt, wird es langweilig, es war also wirklich gut zu sehen, dass der Titel erst im Finale entschieden wurde. Ich bin froh, dass Marc gewonnen hat, denn ich denke, er war dieses Jahr der beste Fahrer. Das ist gut für ihn.

Kannst du die Teamstrukturen in der MotoGP mit der IDM vergleichen?
Damian Cudlin: Das ist schwer, denn das sind zwei komplett verschiedene Serien. Ich habe es wirklich genossen, für dieses Team [PBM] zu fahren. Obwohl ich nur fünf Rennen mit ihnen gefahren bin, habe ich das Gefühl, als wäre ich die ganze Saison hier gewesen. Ich kenne alle schon sehr gut und habe viele nette Freunde gefunden. Ich habe hier ein wirklich gutes Gefühl. In dieser Serie ist der Hauptunterschied einfach, dass viel mehr Politik im Spiel ist, die entscheidet, wer den Platz bekommt und wer zu Hause bleiben muss. Das Geschäft ist größer. Es geht um viel Geld und die Politik spielt heutzutage eine große Rolle. In der IDM und anderen Serien auf nationalem Niveau hängt es noch immer eher von den Fähigkeiten eines Fahrers ab und nicht von den anderen Dingen.