Unterschiedlicher hätten die Emotionen nach der Ziellinie auf dem Sachsenring bei den Honda-Fahrern Dani Pedrosa und Casey Stoner kaum sein können. Während der Spanier endlich den erhofften ersten Saisonsieg erzielt hatte und damit den WM-Zweikampf zu einem WM-Dreikampf macht, sprang der Australier zumindest innerlich im Dreieck vor Ärger. Denn ausgerechnet vier Kurven vor der Ziellinie rutschte ihm die Maschine weg und statt Platz zwei hieß es Kies schaufeln und schlimmer – keine Punkte.

Beide Werksfahrer freuen sich entsprechend auf das Rennen in Mugello, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Pedrosa, weil er gern den Schwung vom Sachsenring mitnehmen will; und Stoner, weil er den Blackout des letzten Wochenendes hinter sich lassen möchte.

"Ich freue mich sehr auf Mugello, ich will dort an mein letztes Wochenende anknüpfen", erklärt der Achtplazierte des vergangenen Jahres. "Ich liebe die Strecke, das Layout, die Atmosphäre, auch wenn es ein sehr anstrengendes Rennen werden wird." Mit den Folgen kennt sich Pedrosa bestens aus, denn 2011 kam er aufgrund einer Verletzung nicht 100-prozentig fit nach Mugello, was ihm im Rennen einige Plätze kostete.

"2010 konnte ich hier einen schönen Sieg einfahren, ich fühle mich gut gerüstet und will das Wochenende auch genießen. Es wird wichtig sein, hier eine schnelle Maschine zu haben, vor allem durch die Kurven. Wir müssen hier unseren Vorteil, den starken Motor der Honda, bestens nutzen."

Anti-Frust-Therapie für Stoner

Casey Stoner kommt auf eine Strecke, die er mit zu seinen Favoriten zählt. Um das Desaster vom Sachsenring bestmöglich hinter sich zu lassen, wäre ein Sieg wie 2009 in Mugello natürlich die günstigste Lösung. Auch, um den 14 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Lorenzo wieder etwas zu verringern.

"Nach der Enttäuschung auf dem Sachsenring will ich so schnell wie möglich wieder auf die Maschine und wieder ein paar Punkte aufholen."

Zudem habe man aus den Fehlern vom letzten Jahr, als der 26-Jährige Dritter wurde, gelernt: "Voriges Jahr lief nicht nach Plan, wir wissen aber, was falsch lief und dieses Jahr werden wir stärker sein", verspricht er. "Ich habe Mugello immer gemocht und konnte meist gute Ergebnisse holen – aber auch welche mit denen ich weniger glücklich war."

Ein abhebendes Vorderrad macht den Fahrern meist Probleme in Mugello, doch darauf ist man vorbereitet, genauso wie auf schnelle Richtungswechsel und einen größeren Vollgasanteil. "Wir haben hier viele schnelle Richtungswechsel und Mugello ist keine kleine, enge Strecke, du kannst hier die Bikes ausreizen, richtig aufdrehen und Vollgas geben. Es ist frustrierend, wenn man mit 20, 30 Prozent Gas herumfährt, cooler ist, wenn man aufdrehen kann."