Abgesehen vom ersten der drei Tage, an dem ein Kommunikationsproblem zwischen einem Sensor und dem elektronischen Motormanagement vorübergehend das Data Recording-System lahmlegte, lief die Suter-BMW wie ein Uhrwerk und überzeugte Colin Edwards bei NGM Mobile Forward Racing mit reichlich Motorleistung und Topspeed auf der schnellen Sepang-Strecke, gutem Handling, einer effizienten Traktionskontrolle und einer ebenso wirksamen Rutschkupplung zur Dämpfung der Motorbremswirkung. Nur ein hartnäckiges Fahrwerksrattern, das auch bei den meisten anderen MotoGP-Piloten mit der neuen Generation von Bridgestone-Reifen auftrat, an der Suter-BMW aber besonders störend war, hielt Edwards von noch besseren Rundenzeiten ab.

"Suter Racing Technology und das Team haben tolle Arbeit geleistet. Ich fuhr hinter Valentino Rossi, Nicky Hayden und ein paar anderen Topfahrern her, um zu sehen, wie viel Power wir haben. Dabei hat sich herausgestellt: Unser Motorrad ist überraschend stark! Es ist nicht ganz so schnell wie die reinrassigen Werksmaschinen, doch der Speed ist da. Motor und Motorleistung sind nicht unser Problem, die BMW ist sehr gesund, was Pferdestärken angeht. Bei unseren ersten Probefahrten im Dezember in Jerez hatten wir ein paar Elektronikprobleme, die mittlerweile gelöst sind. Es ist sehr angenehm, wie die Techniker das Leistungsband hingebügelt haben. Mit diesem Teil bin ich mehr als zufrieden", erklärte Edwards.

"Womit wir Mühe haben, sind die neuen Bridgestone-Reifen, die aus Sicherheitsgründen eingeführt wurden. Dieser neue Reifen ist klar besser, was Traktion und Sicherheit auf den ersten paar Runden angeht. Doch wir haben nur den Hinter-, nicht den Vorderreifen getauscht. Nach meiner Erfahrung aus der Vergangenheit mit Michelin musst du auch den Vorderreifen tauschen, wenn du hinten die Auflagefläche erhöhst, sonst fängt das Fahrwerk zu rattern an. Und tatsächlich habe ich das schlimmste Chattering meines ganzen Lebens. Ich habe null Kurvenspeed! Ohne dieses Problem könnte ich mindestens 1,5 Sekunden schneller und locker Rundenzeiten um 2.03 Minuten fahren. Wir haben alles versucht, das Problem zu lösen, weichere und härtere Settings, verschiedene Hebelumlenkungen und Fahrwerksgeometrien, mehr, als ich je mit der Yamaha ausprobiert habe. Doch nichts machte einen Unterschied. Mein Gefühl ist, dass wir das Chassis modifizieren müssen. Die Schwinge ist großartig, der gesamte hintere Teil des Motorrads ist gut, doch die Vorderpartie fühlt sich etwas zu steif an."