Der Circuito de Jerez hat mit einem ziemlichen Schuldenberg zu kämpfen, das MotoGP-Rennen 2012 scheint aber trotzdem nicht in Gefahr zu sein. In den vergangenen Tagen waren in spanischen Medien einige Zweifel aufgetaucht, ob der Grand Prix wirklich gefahren werden kann, doch das Bürgermeister-Büro von Jerez ließ verlautbaren, dass am 29. April gefahren werden wird. Da die Strecke aufgrund früherer Bautätigkeiten noch 45 Millionen Euro Schulden hat - weswegen das Magistrat von Jerez auch wieder selbst die Leitung übernahm - und dem MotoGP-Rechteinhaber Dorna noch sechs Millionen Euro schuldet, bleiben dennoch Fragen, wie das alles gezahlt werden soll.

Da die neue spanische Regierung aufgrund der Eurokrise zu zahlreichen Sparmaßnahmen gezwungen worden ist und die Ausgaben der öffentlichen Hand dadurch deutlich reduziert wurden, sind die Chancen natürlich gering, diese Schulden bald zurückzuzahlen. Derweil laufen aber noch die Vertrags-Verhandlungen zwischen den Veranstaltern des Spanien GP und der Dorna, weswegen die Spekulationen um die Absage aufkamen. Diese Gerüchte erreichten diese Woche ihren Höhepunkt, weswegen sich Bürgermeisterin Maria Jose Garcia-Pelayo dazu genötigt sah, eine klare Erklärung herauszugeben, in der sie betonte, das Rennen werde stattfinden.

Sie habe mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta gesprochen, meinte sie, und der habe ebenfalls vor, das Rennen zum vorgesehenen Zeitpunkt stattfinden zu lassen. Zwar scheint es nach wie vor noch keinen fixen Vertrag zu geben, doch das Rennen bringt der Region zu viel Geld, um es sich entgehen zu lassen. Dementsprechend werden wohl Wege gefunden werden, um der Dorna einen Teil der Schulden zurückzuzahlen. Zudem ist Jerez mittlerweile der traditionelle Europa-Auftakt, der auch für den spanischen Fernsehmarkt sehr wichtig ist, so gesehen wird sich auch die Dorna dieses Rennen nicht entgehen lassen wollen - dass es auch Zweifel am direkt danach angesetzten Rennen in Estoril gibt, verschärft die Situation nur.