Es sollte eine schwere zweite MotoGP-Saison für den Spanier Alvaro Bautista werden. Bei seinem Aufstieg aus der 250ccm-Klasse hatte er sich Ende 2009 bewusst für Suzuki entschieden, denn das war das einzige Werk, in welchem ein Rookie fortan sofort im Werksteam fahren durfte. Doch viel gebracht hat es dem 125ccm-Weltmeister von 2006 nicht, denn im zweiten Jahr in der MotoGP weiß man mit Sicherheit vieles noch nicht. Bautista war dennoch auf sich allein gestellt.

Suzuki entschied sich 2011 mit nur einem Motorrad anzutreten und nur Bautista einzusetzen. Doch schon beim Saisonauftakt in Katar gab es den ersten Dämpfer. Bautista stürzte im dritten Training und brach sich den linken Oberschenkel. In der Folge wurde der Spanier zwei Mal operiert. Die Dauer seiner Genesungszeit war zunächst unbestimmt, aber Fakt war von Anfang an, dass er in Jerez nicht fahren würde können. Dort wurde er von John Hopkins ersetzt und schaute aus der Box zu.

In Estoril kehrte der damals 25-Jährige auf sein Motorrad zurück. Unter Schmerzen kämpfte er sich durch das Rennen und sah das Ziel. Zwar als Letzter, aber mehr als Ankommen hatte er sich selbst nicht abgefordert. Für Rang 13 gab es immerhin drei Pünktchen.

In den folgenden Rennen war Bautista eine sichere Aktie, klassierte sich meist zwischen elf und 13. Das beste Saison-Ergebnis fuhr er im Regen von Silverstone mit Platz fünf ein. Um die Sommerpause herum gab es einen Hänger. In Brünn begann der Suzuki-Pilot, wie er in Laguna Seca aufgehört hatte: Mit einem Sturz im Rennen. Es folgte ein Hoch von drei Rennen, mit zwei sechsten und einem achten Platz.

Durchwachsene Saison

Ab dem Übersee-Rennen in Japan lief dann nichts mehr zusammen. Vor den Bossen von Suzuki stürzte Bautista gegen Rennhalbzeit und musste jegliche Hoffnung auf ein gutes Resultat begraben. Auf Phillip Island rutschte er bei einsetzendem Regen vier Runden vor Schluss weg.

In Australien und Valencia war Bautista in den Qualifyings extrem stark. Während er in Down Under aufgrund des Startrückzuges von Ben Spies in die erste Reihe auf Platz drei aufrückte, konnte er sich in Spanien aus eigener Kraft auf dem fünften Startplatz qualifizieren. Im Rennen hatte er die Chance auf ein richtiges Top-Ergebnis.

Doch diese Hoffnung wurde bereits am Start bei der Anfahrt zur ersten Kurve kaputt gemacht. Andrea Dovizioso zog dem Suzuki-Piloten auf der Bremse so vor der Vorderrad, dass er nicht ausweichen konnte. Bautista wurde zur Bowling-Kugel und räumte drei Ducatis ab: Die Werksfahrer Nicky Hayden und Valentino Rossi und den Pramac-Piloten Randy de Puniet. Dovizioso fuhr weiter.

Doch für Bautista begann nach dem letzten Rennen wohl die heißeste Phase der Saison. Noch immer hatte sich Suzuki nicht geäußert, ob das MotoGP-Projekt im nächsten Jahr weitergeführt würde. Die Japaner hielten alle hin und das seit Monaten. Eigentlich schon das ganze Jahr über. Bautista lief die Zeit davon und er hatte Angebote von LCR und Gresini auf dem Tisch. Während die anderen MotoGP-Kollegen am Dienstag nach dem Finale schon testeten, musste Bautista noch sortieren. Schließlich entschied er sich am Mittwochmorgen für den Weggang bei Suzuki, egal was passiert, und schwang sich in den Sattel der Werks-Honda im Gresini-Rennstall.