Misano hat eine spezielle Bedeutung für Colin Edwards. Dort war er 1995 zum ersten Mal, als er zum Yamaha World Superbike Team gekommen war und er hat in dem Gebiet rund um Riccione und am Strand viel Zeit verbracht, als er 2004 dort mit seiner Familie lebte. "Daher ist Misano immer eines der Rennen, auf das ich mich am meisten freue", sagt der Texaner, der auch die leidenschaftlichen Fans dort sehr zu schätzen weiß. Noch dazu hat er in Indianapolis am vergangenen Wochenende mit Platz sieben wieder ein gutes Ergebnis geholt und sich auf den achten WM-Rang verbessert, womit er seine Position als bester Nicht-Werksfahrer weiter stärken konnte.

"Voriges Wochenende hatten wir in Indianapolis ein hartes Rennen, Platz sieben war also ein positives Ergebnis. Man will immer mehr, aber ich weiß, das Yamaha Tech 3 Team holt das Maximum aus dem Paket, das wir haben. In Indianapolis war es offensichtlich, dass uns etwas Motorleistung fehlt, aber ich habe trotzdem viele Leute auf Werksmaterial geschlagen, das beweist, dass wir einen guten Job machen", meint Edwards. Das Ziel für Misano ist für ihn das gleiche wie immer. Er will sich in der zweiten Reihe qualifizieren und im Rennen in die Top-6 fahren. "In Indy haben wir beinahe beides geschafft, also bin ich entschlossen, dass wir die Mission in Misano erfüllen."

Crutchlow kennt sich aus

Eine etwas andere Mission als sonst hat Cal Crutchlow beim San Marino GP. Da er den Kurs aus der Superbike-WM bereits kennt, muss er ausnahmsweise nicht erst die Strecke lernen, bevor er sich an die Arbeit mit dem Motorrad machen kann. Das bringt dem Briten schon einmal Zuversicht. Noch dazu ist es für ihn in Indianapolis einigermaßen gut gelaufen. Er wollte dort vor allem ins Ziel kommen und mehr über das Motorrad lernen, was er geschafft hat. "Das hat mein Selbstvertrauen gestärkt und es war nicht nur gut für meine Moral, sondern auch für die Moral des Teams, das mich fantastisch unterstützt hat", erklärt er.

Nicht ganz glücklich war Crutchlow in Indy mit Platz elf, doch seine Pace fand er ganz in Ordnung. "Ich fuhr die gleiche Pace wie Dani Pedrosa bei seinem Rennsieg 2010. Das zeigt aber, wie schnell die Jungs dieses Jahr fahren. Das ist eine Herausforderung, aber der stelle ich mich und das Ziel dieses Wochenende wird es sein, wieder in die Top-10 zu kommen", sagt der Brite. Dass er gut in Misano fahren kann, hat Crutchlow speziell 2009 bewiesen, als er dort das World Supersport Rennen gewinnen konnte. Im Vorjahr verpasste er im zweiten Superbike-Rennen dort nur knapp das Podest.