Cal Crutchlow tat es seinem Teamkollegen gleich und trat nach Schlüsselbeinbruch gleich im darauffolgenden Rennen wieder. Er nahm es leicht: "Unverletzte hast du natürlich eine bessere Chance auf ein gutes Ergebnis. Du hast so auch eine bessere Chance auf einen weiteren Sturz, aber wie Colin [Edwards] sagt: was soll's, wir sind doch sowieso schon verletzt." Zum Sturz selbst meinte Crutchlow, dass es nicht daran gelegen hätte, dass er zu schnell war, sondern einfach die Reifen nicht funktionierten. "Die Reifen sind schelcht. Wäre ich als Rookie der einzige gewesen, der stürzte, wär es mein Fehler. Aber wenn Valentino [Rossi] sich ein Bein bricht und er schon zehn Jahre hier fährt und Colin sich das Schlüsselbein bricht, obwohl er schon zehn Jahre hier ist und wenn Aoyama sich den Rücken zur Mitte der Saison bricht und Bautista sich nach einem Jahr den Oberschenkel bricht... wie viele gebrochene Knochen wollen sie noch, bis sich etwas ändert?"

Dennoch findet er, dass die Bridgestone-Gummis in einem anderen Bereichen sehr gut sind: Sie halten über die gesamte Renndistanz. Der Rookie kommt in seiner ersten Saison bisher dennoch recht gut zurecht und lernt die unbekannten Strecken schnell, wofür er übrigens keinen Trick hat. Crutchlows Lieblingsstrecke bleibt dennoch Monza, auch wenn die MotoGP dort nicht hält. Dabei begann er seine Karriere nicht auf dem Motorrad, wie viele andere GP-Piloten. "Ich habe jahrelang Fußball gespielt. Mit 13 wollte ich dann einfach mal ein bisschen Motorrad fahren und ab dann entwickelte sich das. Heutzutage ist das spät, das ist vielleicht ein kleiner Nachteil, aber... ich werde versuchen, diesen auszugleichen."

Nach seinem Umstieg von den Superbikes sieht der Brite noch ein paar Probleme, an denen er arbeiten will. "Ich fahre ein bisschen abgehackt, nicht so ruhig. Ich bin im Fahrstil um ehrlich zu sein, eher wie Casey. Er hat keine Angst, das Gas immer aufzudrehen und ich bin genauso. Manchmal ist das gut, manchmal aber auch schlecht. Es kommt auf das Rennen an." Zudem kritisiert er selbst seinen Bremsstil. Auf die Frage, ob er in der MotoGP Spaß hätte entgegnete Crutchlow: "Rennen ist immer Spaß, wenn es dir leicht von der Hand geht in der GP ist es momentan nicht leicht, denn wir fahren zu einer Strecke, die wir nicht kennen. Wir fahren viele Sessions, es könnte beginnen zu regnen und ich fühle mich dann nicht so wohl auf dem Bike."

In seiner Freizeit sitzt der 25-Jährige oft auf dem Fahrrad. "Das ist meine große Leidenschaft. Ich genieße es, dabei zu zusehen und genieße es, selbst zu fahren. Die meiste Zeit des Tages verbringe ich auf dem Fahrrad. Ich würde auch mehr rennen, aber meine Knie sind vom Fußball kaputt." Auch Bücher liest Crutchlow ab und zu, sein Lieblingsfilm ist 'TT 3D'. "Der gibt dir einen guten Einblick", begründet er.