Wunderschön slidete sich Casey Stoner zu einem ungefährdeten Sieg, Foto: Milagro
Wunderschön slidete sich Casey Stoner zu einem ungefährdeten Sieg, Foto: Milagro

Es hätte ein spannendes Rennen werden können in Barcelona. Am Ende war es aber doch eine klare Sache für Casey Stoner, der überlegen den Sieg am Montmelo holte. Aber wo war eigentlich Marco Simoncelli, der ja auch um den Sieg beziehungsweise das Podium Kämpfen wollte? Keine Spur vom Lockenkopf, der schon gleich zu Beginn den Start vermasselte und dann nicht einmal an seinem Kumpel Valentino Rossi vorbei kam.

Stattdessen waren die Protagonisten - zumindest in der ersten Hälfte des Rennens - Casey Stoner (wie zu erwarten) und Jorge Lorenzo, die für etwas Spannung sorgten. Leider konnte der Spanier zu Hause auch nicht das zeigen, was er wollte, und so zog der Australier an der Spitze von dannen. Wenn Stoner so konstant weitermacht, dann wird diese Saison ein klarer Durchmarsch für den Honda-Piloten. Vorausgesetzt natürlich, dass nicht wieder das Talent eines Fahrers von seinem Ehrgeiz überschattet wird. Leider wird dabei wohl auch die Saison recht lahm, denn Stoner liebt es ein Rennen von der Spitze zu kontrollieren.

Es scheint sich auch eine weitere neue Rivalität auf der Strecke zu entwickeln, denn erneut hieß es Valentino Rossi versus Andrea Dovizioso und wieder hatte der Honda-Fahrer die Oberhand. Für Rossi-Fans scheint es aber einen Lichtblick zu geben: Kommen die neuen Teile aus dem Hause Ducati, könnte der neunfache Weltmeister an die Spitze heranfahren und den Hondas Paroli bieten. Sein Kumpel Uccio rechnet nach dem Sachsenring mit dem ersten Sieg in Ducati-Diensten. Mal schauen ob das klappt.

Bradl in der Form seines Lebens

Eigentlich sind die Finnen für cooles Fahren bekannt, aber auch Stefan Bradl scheint ein paar finnische Gene zu haben. Wieder eine klasse Leistung des Deutschen, der sich wieder von keinem, der kurzzeitig vor ihm war, beirren ließ. Bradl fuhr seinen Strich und holte am Ende den dritten Saisonsieg.

Schöner Fahrstil und schöner Sieg für Bradl, Foto: Milagro
Schöner Fahrstil und schöner Sieg für Bradl, Foto: Milagro

Yamaha wurde beim Kalex-Piloten schon vorstellig. Wenn er so weitermacht, steigen seine Chancen im nächsten Jahr in der Königsklasse der Prototypen zu fahren. Apropos Kalex: Der deutsche Chassis-Hersteller bejubelte mit Bradl und Aleix Espagaro gleich zwei ihrer Maschinen auf dem Podium.

"Illegales Manöver" in der 125ccm-Klasse

Wieder ein Sieg am grünen Tisch. Diesmal für Nico Terol, der in der letzten Kurve von Johann Zarco von der Piste gedrängt wurde. Zarco feierte kurz seinen Sieg, bekam dann 20 Sekunden Strafe aufgebrummt und freute sich dann nicht mehr über seinen sechsten Platz.

Klar, es war ein hartes Manöver, keine Frage. Aber was sind im Rennsport "illegale Manöver"? Eine Streitfrage auf jeden Fall und jeder hat eine andere Meinung dazu. Ich hoffe nur, dass sich die neuen Strafen nicht aufschaukeln und es am Ende auf Formel-1-Niveau herabsinkt. Wie dem auch sei, der kranke Jonas Folger hat sich gefreut und das zurecht, denn er fuhr ein starkes Rennen und versägte dazu noch Sandro Cortese.

Alles in Allem waren es wieder drei, oder sagen wir 2,5 spannende Rennen, spannende Rennen, die Lust auf mehr machen. Zum Glück ist nächste Woche schon Silverstone.