Wer Valentino Rossi in sein Team holt, darf kein anderes Ziel haben als den Weltmeister-Titel. Daher ist Ducati MotoGP Projektdirektor Alessandro Cicognani auch klar, wo er die Messlatte für kommendes Jahr ansetzen muss: weniger als der Titel darf nicht anvisiert werden. "Dafür müssen schon jetzt etliche technische Weichen gestellt werden", erklärte er. Die ersten Weichen wurden bereits beim Test in Valencia nach Saisonende gestellt, als Rossi und Nicky Hayden sich für den Big Bang als Motor entschieden.

Cicognani kam auch nicht umhin, noch einmal zu betonen, dass es in Valencia nicht darum ging, gute Rundenzeiten zu fahren, sondern die Motor-Entscheidung klar Priorität hatte. "Diese Entscheidung ist gefallen, jetzt sind die Konstrukteure und Techniker am Ball. Valentino wird nach dem Winter sicher ganz vorne dabei sein", sagte Cicognani. Rossis Entscheidung für den weniger leistungsstarken aber dafür mehr Traktion bietenden Big Bang begründete der Projektdirektor damit, dass er wohl eher zum Fahrstil des Italieners passe.

Ein wenig Mitspracherecht dürfte aber wohl auch Rossis Crewchief Jeremy Burgess gehabt haben, den Cicognani als weiteres Plus im neuen Paket bei Ducati sieht. "Jeremy hat, bevor er mit Valentino zusammen war, schon Freddy Spencer und Mick Doohan zu deren Titeln begleitet. Wir sind froh, dass er an Bord ist und auch unser Sportchef und Chefkonstrukteur Filippo Preziosi vertraut auf sein Urteil", meinte Cicognani gegenüber Auto Touring. Gleichzeitig musste er betonen, dass Nicky Hayden nicht benachteiligt sein wird. Der Projektdirektor sah es als seine Aufgabe an, beiden Fahrern gleiche Bedingungen zu bieten und Reibungsverluste zu vermeiden. "Das habe ich schon bisher recht gut geschafft, also warum nicht auch in Zukunft?"