Unvorhersehbar aber fantastisch, so erwartet Andrea Dovizioso die Saison 2011. Und sich erwartet er dabei ganz vorne. "Viele von uns werden um den Titel fahren und unsere Honda wird die beste Maschine sein. Wir haben schon dieses Jahr ihre Stärken gezeigt und jetzt arbeiten die Techniker hart daran, sie weiter zu verbessern", sagte der Italiener. Das Zutrauen zum Material stimmt also, an sich selbst will Dovizioso aber auch arbeiten. Vor allem einen Ort hat er ausgemacht, wo er sich weiterentwickeln muss.

"In meinem Kopf. Die MotoGP ist reich an Talent, also geht es letztendlich um den Zugang zum Rennen - die Konzentration inklusive -, der den Unterschied macht", erklärte er. Zur Kopfarbeit wird auch gehören, 2011 mit gleich zwei starken Teamkollegen auskommen zu müssen. Mit Dani Pedrosa und Casey Stoner scheint Dovizioso aber keine Probleme zu haben. "Dani und ich reden hin und wieder im Motorhome und manchmal frühstücken wir gemeinsam. Er ist sehr verschlossen, aber er ist ein guter Mensch und ich respektiere ihn. Casey ist ein unglaubliches Talent. Wenn man ihn auf der Strecke sieht, fühlt man sich eingeschüchtert, weil er so kraftvoll fährt. Aber er ist inkonstant, oder war das zumindest auf der Ducati, die eine besondere Art Motorrad ist. Er hat entweder gewonnen oder ist gestürzt. Schauen wir, wie er auf der Honda abschneidet."

Lorenzo in Pole Position

Als heißesten Favoriten für 2011 sah Dovizioso den regierenden Weltmeister Jorge Lorenzo. Zwar war er nie ein großer Fan des Spaniers, da sie in den kleineren Klassen oft aufeinander trafen, dennoch hatte er ihn 2010 überzeugt. "Dieses Jahr hat er dominiert und sich alles verdient, was er gewonnen hat. Was wäre gewesen, wenn Rossi sich nicht verletzt hätte? Wer weiß? Aber es hat sich da etwas auf der psychologischen Ebene verändert, für alle. Ich bin immer noch überzeugt, dass Jorge den Titel ohnehin gewonnen hätte. Und für 2011 ist er in Pole Position", meinte Dovizioso.

Ebenfalls nicht außer Acht lassen wollte er aber Valentino Rossi. Denn der Honda-Pilot weiß, dass sein Landsmann nach wie vor auf beinahe alles einen Einfluss hat. "Wir sind alle beeinflusst - von der Vergangenheit, von menschlichen Beziehungen, von der Situation -, wenn es darum geht, diesen oder jenen Fahrer zu überholen. Vielleicht ist das bei ihm noch umso mehr der Fall, denn wenn man ihn besiegt, ist das sofort in den Nachrichten, auch wenn es nur um Platz fünf geht. Ein anderes Mal ist man vielleicht Zweiter und darüber wird nicht geschrieben, weil er nicht mitgemischt hat. Das ist ein wenig ungerecht."