Kevin Schwantz war lange ein Begleiter und Mentor von Ben Spies, während der noch bei Suzuki in der AMA unter Vertrag war. Als Suzuki den Amerikaner aber nach 2008 nicht in die MotoGP oder die Superbike bringen wollte, entschied er sich zu Yamaha zu wechseln, wo er 2009 gleich als Rookie Superbike-Weltmeister wurde. Dort arbeitete er zwar nicht mehr so eng mit Schwantz zusammen, doch der Weltmeister von 1993 hatte nach wie vor ein Auge auf seinen Landsmann und wenn Spies nächstes Jahr auf die Yamaha-Werksmaschine in der MotoGP steigt, erwartet Schwantz einiges von ihm.

"Wenn man sich ansieht, was er voriges Jahr in der Superbike und dieses Jahr bei den GPs geschafft hat, dann sagt das viel über ihn und sein Talent. Er ist nicht lange dabei, er ist nicht so jung und er hat diese Strecken noch nicht gesehen. Hoffentlich kann er nächstes Jahr auf der Werksmaschine mit guter Unterstützung von Yamaha konstant vorne mitfahren", sagte Schwantz gegenüber GPWeek. Viel werde davon abhängen, inwieweit die nächstjährige Maschine sein Selbstvertrauen steigern kann, meinte er weiter.

Und noch eine Sache gab es, die Schwantz nachdenklich machte. "Er ist noch anfällig dafür, in dieses Zonendenken zu verfallen - 'Ich fahre nicht gegen die Jungs da vorne, das ist zu schnell, bla, bla, bla.' Ich denke, man beginnt jedes Rennen mit dem Gedanken, dass man im Warm-up etwas gefunden hat und heute der Beste sein wird. Das ist der mentale Zugang, den man haben muss. Er wird aber gut abschneiden."