Ob MotoGP oder Moto2, die Titel sind vergeben, der Drops ist in beiden Klassen gelutscht. Aber das heißt noch lange nicht, dass in 2010 alle Messen gesungen wären. Drei Rennen stehen noch aus und für den neuen Weltmeister Jorge Lorenzo zählen nur Siege - genauso wie für die Konkurrenten Casey Stoner, Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa.

Und sicher wollen gern noch einige Piloten mehr die oberste Stufe des Podestes erklimmen. Abgesehen von Pedrosa waren alle oben genannten MotoGP-Stars bei der Pressekonferenz vor dem Phillip Island-Wochenende dabei - begleitet vom neuen und ersten Weltmeister der Moto2-Klasse, Toni Elias. Und natürlich will auch der noch ein paar Siege auf sein Konto buchen.

Für Lorenzo zählen nur Siege

Weltmeister Lorenzo brennt nun darauf, wieder frei aufzufahren. Ohne Druck aus dem Titelkampf, ohne auf die Punkte schauen zu müssen. Daher sind alle schon gespannt, ob es zu einem neuerlichen Kampf zwischen ihm und Teamkollege Rossi a la Japan kommt.

"Das Wort 'Weltmeister' hört sich sehr gut an, aber jetzt sind die Ziele komplett anders, da ist kein Druck mehr, da ich keine Punkte für die Meisterschaft mehr brauche", erklärte Lorenzo. "Ich will die Saison beenden, indem ich jedes Rennen gewinne, darum werde ich dieses Wochenende am Maximum pushen."

"Diese Strecke hier ist ganz besonders und ganz anders als die Anderen", so Lorenzo weiter. "Ich erinnere mich, als ich das erste Mal mit den 125ern hier her kam, war ich komplett verloren, denn das Feeling ist auf dieser Strecke so ganz anders als auf anderen. Du weißt nicht, wie damit umgehen sollst, aber das ist nun mein achtes Jahr hier, darum verstehe ich die kleinen Geheimnisse, die diese Strecke hat, viel besser."

Rossi jammert weiter über Schulter

Rossis Schulterprobleme sind noch nicht ausgeräumt, auch wenn dies der Sieg in Malaysia letzte Woche vermuten lassen konnte. Der Italiener macht sich weiter Sorgen und ist sich nicht sicher, ob er das Australien-Wochenende schmerzfrei wird überstehen können. Doch diese Sorgen sind nicht mehr ganz so groß, denn schließlich gibt es auf Phillip Island kaum harte Bremszonen.

"Ich hoffe, dass ich hier in Australien bei 100 Prozent fahren kann", erklärte Rossi. "Auf dem Papier sieht es für meine Schulter gut aus, denn auch wenn es hier schnelle Richtungswechsel gibt, gibt es doch nicht so viele harte Bremspunkte. Wir werden sehen."

"Die Phillip Island-Strecke ist großartig, etwas anders als andere Strecken. Sie ist so schnell und es ist wichtig, die richtige Linie zu finden. Hier ist es schwer, die richtige Balance zwischen den schnellen und langsamen Kurven zu finden, aber es gibt hier immer tolle Rennen, gerade in der MotoGP."

Stoner froh, dass es drei Rennen später ist

Casey Stoner ist froh, dass in den letzten drei Rennen richtig Fortschritte gemacht werden konnten, denn sonst sähe der Australier seinen Rekord aus zuletzt drei Phillip Island-Siegen in Folge in Gefahr. Natürlich will der Ducati-Pilot dieses Wochenende wieder ganz oben auf dem Podest stehen und das wird wenn dann nur ob der zuletzt gemachten Fortschritte möglich.

"Vor drei Rennen sah dieses Rennen hier nicht gut für uns aus, den das Motorrad funktionierte in den Bereichen, die auf Phillip Island klappen müssen, nicht. Aber während der letzten drei Rennen haben wir Verbesserungen gemacht, darum kommen wir in dieses Wochenende und sind ziemlich gut aufgestellt. Es ist manchmal gut, in kühleren Bedingungen zu fahren, wie wir sie auf Phillip Island haben. Aber das Beste an dieser Strecke sind definitiv die schnellen Kurven!"

Dovizioso will seinen ersten Saisonsieg

Andrea Dovizioso hat ein ähnliches Ziel, wie alle anderen MotoGP-Toppiloten auch: Er will in den letzten drei Saisonläufen noch einen Sieg einfahren, am liebsten aber deren drei. In Australien aber wird das schwierig, wie der Italiener weiß.

"Unser Ziel ist es, zu gewinnen", erklärte Dovizioso. "Wir haben in den letzten zwei Rennen einen guten Job gemacht und wir konnten um den Sieg kämpfen, es war richtig eng. Es wird hart, hier den Sieg zu holen, denn Casey ist auf Phillip Island so stark, wie auch Lorenzo und Vale ist jetzt auch wieder konkurrenzfähig, aber ich werde es definitiv versuchen."

Elias hat keine guten Erinnerungen an Phillip Island

Der frisch gebackene Moto2-Weltmeister Toni Elias hat keine guten Erinnerungen an Phillip Island, hatte dort in der MotoGP immer seine lieben Probleme. Doch in der neuen mittleren Klasse will er sich davon nicht beeinflussen lassen und einen weiteren Sieg auf sein Konto hinzufügen.

"Zum ersten Mal weiß ich nun, wie sich das anfühlt, Weltmeister zu sein. Das war wirklich sehr schön", so Elias. "Es war auch viel Arbeit, gerade die Presse. Aber ich habe Zeit gefunden, mit meinem Team und meiner Familie zu feiern. Phillip Island gehört nicht zu meinen Lieblingsstrecken, da ich hier in der MotoGP Probleme hatte, aber ich werde da raus gehen und am Sonntag um den Sieg in der Moto2 kämpfen."

Wie es für Elias im nächsten Jahr weiter geht, beantworte der Spanier wie folgt: "Meine Motivation ist es, in die MotoGP zu gehen und wir werden nächste Woche sehen, ob das möglich ist."