Paul Denning war sichtlich erzürnt, als Alvaro Bautista nach dem Abbruch des Rennens auf dem Sachsenring nicht mehr auf die Strecke gehen durfte, weil er seine beim Sturz über Randy de Puniets Motorrad beschädigte Maschine nicht innerhalb von fünf Minuten nach der roten Flagge an die Box gebracht hatte. Der Suzuki Team Manager kannte die Regel, konnte sie in diesem Fall aber nicht verstehen. "Alvaro war gerade seine schnellste Runde gefahren, als der Unfall passierte und während wir die Regeln respektieren, kann ich mir vorstellen, dass es da Gespräche für die Zukunft geben wird, denn mit nur 17 Maschinen im Feld ist es definitiv ein Problem für die Show, wenn gesunde Fahrer und fahrfähige Maschinen nach so einem Unfall an der Box stehen statt zu fahren", meinte Denning.

Besonders ärgerte ihn, dass Bautista bis zum Unfall ein gutes Rennen gefahren war und in der Gruppe um Platz sechs hätte mitfahren können. Zu Anfang hatte der Spanier aber zu kämpfen gehabt, denn auf der rechten Seite bekam er keine Temperatur in die Reifen und fand erst nach ein paar Runden seinen Rhythmus. "Nach neun Runden stürzte Randy und ich hatte ein paar Fahrer vor mir, also konnte ich nicht sehen, dass seine Maschine auf der Strecke war. Als die anderen Fahrer verschwanden, sah ich das Motorrad vor mir und konnte nicht ausweichen, also stürzte ich. Danach brachte ich mein Motorrad nicht an die Box, also durfte ich nicht wieder starten", erzählte er und regte an, in solchen Fällen doch bei den Regeln eine Ausnahme zu machen, da er wegen De Puniet gestürzt war und nicht wegen eines Eigenfehlers.

Die verbliebene Suzuki-Vertretung

Nicht zu Sturz gekommen war Loris Capirossi, doch er kam dafür lediglich als Elfter von zwölf Fahrern ins Ziel, nachdem er im zweiten Teil des Rennens einfach keinen Grip hatte. Sein Problem war, dass er im nassen Warm-up keine Setup-Änderungen mehr ausprobieren konnte. Im Rennen probierte er dennoch Modifikationen an Abstimmung und Elektronik und das lief bis zum Abbruch auch gut. "So gut war die Maschine das ganze Wochenende nicht, ich hatte ein gutes Gefühl und war sicher, ich könnte ein paar Leute überholen. Nach der roten Flagge entschieden wir, auf einen gebrauchten Reifen von gestern zu wechseln, da wir keinen neuen mehr hatten. Das funktionierte aber einfach nicht und ich hatte von Anfang bis Ende kein Gefühl - null Grip. Schließlich kämpfte ich mit De Angelis, um meinen Platz zu halten", erzählte Capirossi.