Galt es in Barcelona noch als Gerücht, das eigentlich nur schwer eintreffen würde, sieht es nun wirklich so aus, als könnte Valentino Rossi versuchen, bereits auf dem Sachsenring wieder an der MotoGP teilzunehmen. Ursprünglich hatte er sich nach seinem Beinbruch in Mugello Brünn als Comeback-Ziel gesetzt und vor nicht allzu langer Zeit noch einmal auf das erste Rennen nach der Sommerpause verwiesen, als es darum ging, die Rückkehr ungefähr anzukündigen.

Doch laut Gazzetta dello Sport will er am kommenden Donnerstag in Misano eine Yamaha R1 Straßenmaschine ausführen, um seinen Zustand zu testen und eine mögliche Rückkehr auf dem Sachsenring in eineinhalb Wochen zu evaluieren. "Für mich ist das eine gewisse Genugtuung, denn ich hatte sofort eine kurze Genesungszeit vorhergesagt", meinte Rennarzt Claudio Costa gegenüber der Zeitung. "Einen bestimmten Weg zu gehen, hätte ihn nicht um jeden Preis an Rennen teilnehmen lassen, aber es ging darum, ihn schnell gesund werden zu lassen."

Kuncher

So wurde Rossi so operiert, dass ihm nur vier Schrauben auf spezielle Weise eingesetzt wurden, um den Nagel im Unterschenkel zu fixieren, damit er möglichst bald wieder gehen konnte, obwohl der Knochen noch nicht ganz gesund war. "Schließlich wurde dieser Nagel, Kuncher genannt, dafür entworfen, damit Soldaten schnell wieder an die Front geschickt werden konnten."

Costa war überzeugt, sollte Rossis Test am Donnerstag gut verlaufen, würde er auch sofort wieder die Leidenschaft für das Fahren haben. Er warnte aber auch vor einem übereilten Comeback: "Ein weiterer Sturz wäre ein Problem. Aber der eingesetzte Nagel ist sehr groß und die Schrauben können nur brechen, wenn ein Herstellungs-Defekt vorliegt", sagte Costa.