Casey Stoner ist hin und hergerissen. "Die Strecke ist fantastisch, einfach unglaublich", sagt der Ducati-Pilot. Silverstone sei schwierig, technisch, schnell, langsam. Der Kurs habe von allem etwas. "Aber leider machen es die Bodenwellen nahezu unmöglich, sich auf die Strecke zu konzentrieren."

Auch andere Fahrer wie Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso klagten über die unerwartet vielen und starken Bodenwellen. "Man hat Angst, dass das Motorrad auf einer Bodenwelle abhebt oder man bremst in einer Kurve nicht zu stark, weil man die Front auf einer Bodenwelle verlieren könnte", beschreibt Stoner seine Bedenken. Er könne die Strecke nicht voll ausfahren, was für ihn etwas enttäuschend ist.

Am Abend werden die Fahrer in der Sicherheitskommission über die Bodenwellen sprechen. "Die Strecke scheint toll zu sein, aber die Oberfläche ist es nicht. Sie brauchen einen Tritt in den Hintern", kündigt Stoner an. "Selbst die neuen Teile sind sehr wellig. Man könnte dort mit einem Fahrrad herumfahren und würde merken, dass es Bodenwellen gibt." Bei den hohen Geschwindigkeiten auf einem MotoGP-Bike werde das aber noch schlimmer.

"Sie haben hier viel Erfahrung mit Autos und da sind Bodenwellen kein großes Problem", glaubt der Australier. "Mit Motorrädern sind sie ein riesiges Problem." Stoner versuchte auf verschiedenen Linien, die Bodenwellen zu umfahren, innen, außen, auf den Kerbs, fand aber nur an manchen Stellen eine sinnvolle Umgehung. "Wenn wir eine Bodenwelle treffen, ist das Heck sehr aggressiv. Wir müssen alles weicher einstellen, dürfen dabei aber nicht die Bremsen, die Lenkung und die Traktion verlieren."

Die Probleme treten auch auf anderen Strecken wie Mugello auf. "Sie sind mittlerweile sehr wellig, so wie Brasilien und Welkom am Ende", vergleicht er. "Sie werden wie Strecken vor 40 Jahren." Damals sei es kein großes Problem gewesen. Mit den heutigen Motorrädern sei es hingegen problematisch. "Da ist es schwierig, über die Bodenwellen zu fahren."