In einem harten aber fairen Kampf um den Sieg setzte sich beim Grand Prix der USA in Indianapolis der Derbi-Pilot Pol Espargaro gegen die Konkurrenz durch und holte seinen ersten Grand Prix Sieg. Der Brite Bradley Smith und der Italiener Simone Corsi kletterten neben ihm auf das Podest.

Einen guten Start hatte Nicolas Terol erwischt, der sich in Führung setzte und schon in der zweiten Runde einen Vorsprung von einer Sekunde auf die Verfolger aufgebaut hatte. Der hinter ihm fahrende Pol Espargaro wurde schon wenig später von Bradley Smith aufgeschnupft und der fuhr die Lücke zu Terol wieder zu. Damit entstand eine Gruppe aus sechs Piloten, die um den Sieg kämpfte. Außer den genannten mischten hier noch Simone Corsi, Julian Simon und Efren Vazquez mit. Letzterer musste sich kurz vor Rennhalbzeit aus diesem Pulk verabschieden. Die Rennleitung hatte erkannt, dass er etwas zu früh vom Startplatz losgerollt war und so bekam er eine Ride-Through-Penalty.

Efren Vazquez bekam eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts., Foto: Milegro
Efren Vazquez bekam eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts., Foto: Milegro

In Amerika ist vieles anders. Da Vazquez die Tafel mit der Durchfahrtsstrafe für ihn mehrere Runden lang nicht sah, betrat der Mann mit dieser Tafel einfach die Start-Ziel-Gerade und stellte sich am Rand direkt auf die Piste. Eine Runde später kam Vazquez rein.

In der nun noch aus fünf Piloten bestehenden Führungsgruppe wurde weiter hart gefochten. Simon und Smith schauten sich die Fights zehn Runden vor Schluss noch aus dem Logenplatz an. Terol hatte die Führungsarbeit wieder übernommen. Hin und wieder gerittene Manöver der Konkurrenz konnte der Spanier immer kontern.

Smith lag im letzten Renndrittel auf dem zweiten Rang. Sonderbar war seine Linienwahl in die schnelle erste Linkskurve nach Start-Ziel. Der Brite fuhr sie viel weiter außen an, als alle seine Konkurrenten und zog dann jeweils nach innen. Vorbei gehen konnte dort keiner an ihm. Aber als Esapargaro sich in der 18. Runde den zweiten Rang von Smith wiedergeholt hatte, versuchte auch der Derbi-Pilot diese Linie. Smith versuchte dabei innen durchzugehen, aber auch ihm gelang dies nicht.

Bradley Smith fuhr in der letzten Runde die schnellste Zeit., Foto: Ronny Lekl
Bradley Smith fuhr in der letzten Runde die schnellste Zeit., Foto: Ronny Lekl

In der letzten Runde sollte gerade dieser erste Turn wieder eine Schlüsselrolle spielen. Smith ging außen herum an Terol vorbei und Corsi schob ebenfalls ein Manöver nach. Plötzlich lagen Terol und Simon außer Reichweite des Podests, da die ersten drei vorne noch einmal richtig Dampf machten. Bradley Smith fuhr in diesem Umlauf die schnellste Rennrunde, konnte aber Pol Espargaro auch aus dem Windschatten heraus nicht mehr überholen. So sicherte sich der Spanier seinen ersten GP-Sieg.

Lange Zeit war der Spanier Marc Marquez relativ isoliert auf dem siebten, nach der Durchfahrtsstrafe von Vazquez auf dem sechsten Rang gefahren. Hinter ihm kämpften Sergio Gadea, Stefan Bradl, Joan Olive und Andrea Iannone um den dann siebten Rang. Teilweise konnte man die Lücke von einer Sekunde zu Marquez etwas zufahren, teilweise fiel man wieder etwas zurück. Vor allem Gadea und Bradl wurden sich nicht einig und so bestand zunächst keine Gefahr für Marquez. Acht Runden vor Schluss konnte Bradl das Tempo Gadeas nicht mehr mitgehen und der Spanier machte sich aus dem Staub. Er schloss zu seinem Landsmann auf der KTM auf und lieferte sich mit ihm nun einen heißen Kampf um Rang sechs. Durch die Kämpfe der beiden hatte Bradl dann aber doch die Chance, wieder aufzuschließen und sich in diese Positionskämpfe einzumischen.

Stefan Bradl wurde als Siebter bester Deutscher., Foto: Milagro
Stefan Bradl wurde als Siebter bester Deutscher., Foto: Milagro

Sechs Runden vor Schluss konnte Gadea aus der letzten Kurve heraus einen Highsider gerade noch so abfangen. Der Bancaja Aspar-Pilot hatte Glück, dort nicht von Bradl und Marquez noch umgefahren zu werden. Schließlich wollte er sich dann den sechsten Rang mit der Brechstange wiederholen, wollte zu viel und musste ein Mal durch die Wiese fahren. Nun waren Marquez und Bradl auf sich gestellt. Der Deutsche schnappte sich seinen Konkurrenten auch wenige Umläufe vor Schluss, der ließ sich aber nicht abschütteln und konnterte in der letzten Runde. Bradl wurde hinter Marquez Siebenter.

Für einen haarigen Moment sorgte noch der Schweizer Randy Krummenacher. Er stieg in der letzten Kurve vor Start-Ziel per Highsider ab und seine Aprilia schlitterte die Gerade entlang. Die ihm folgenden Piloten hatten gut zu tun, nicht in die herumliegende Maschine zu krachen. Es dauerte auch einen kleinen Moment, ehe die Streckenposten das Bike beiseite geräumt hatten. Als die Führungsgruppe aber kam, war die Piste wieder frei.

Beendete das Rennen mit Sturz: Randy Krummenacher., Foto: Milegro
Beendete das Rennen mit Sturz: Randy Krummenacher., Foto: Milegro

Eine tolle Leistung lieferte der Schweizer Dominique Aegerter ab. Mit Rang zehn konnte er vollauf zufrieden sein. In einer Dreiergruppe mit Takaaki Nakagami und Danny Webb, musste er sich nur dem Japaner geschlagen geben. Der Deutsche Jonas Folger erntete Punkte für den zwölften Rang, der Österreicher Michael Ranseder wurde 16.

Sandro Cortese kann einfach nicht aus der ersten Reihe starten. Der Ajo Interwetten-Pilot war mehr schlecht als recht von der Linie weggekommen, in den ersten Kurven schon bis auf den achten Platz zurückgefallen und in den letzten Kurvenpassagen vor Start-Ziel schließlich gestürzt. Zwar lief seine Derbi noch und Cortese konnte weiter fahren, aber der Berkheimer lag damit auf dem letzten Platz und musste sich wieder nach vorn kämpfen. Am Ende schaffte er es auf den 18. Rang.