In einem dramatischen Finale in Valencia holte sich Danny Kent trotz eines Sieges von Miguel Oliveira den Weltmeistertitel der Moto3. Allerdings musste der Brite bis zum Schluss zittern.

Holeshot geht an Oliveira

Den Start entschied Oliveira für sich, er fuhr nach der ersten Kurve schon eine kleine Lücke heraus, während Kent nach dem Start auf Rang 15 lag. Auf der Geraden allerdings konnten Vazquez, Fenati und McPhee diese Lücke wieder schließen, während Kent auf den 14. Rang vorfuhr, womit er den Titel sicher gehabt hätte. Unterdessen geriet Oliveira immer stärker unter Druck von Fenati, aber auch Kent wurde von Bagnaia und Migno bedrängt, während sich vor ihm schon eine kleine Lücke auftat. Öttl vergeigte seinen Start völlig und verlor viele Positionen, die er sich mühsam wieder erkämpfen musste.

In der vierten Runde gelang Vazquez die schnellste Runde, er ging an Fenati vorbei und begann sofort, Oliveira zu bedrängen. McPhee und Navarro mussten den Kontakt zur Spitzengruppe bereits nach wenigen Runden abreißen lassen. Zu Beginn der fünften Runde ging Vazquez auf der Geraden aus dem Windschatten an Oliveira vorbei. Unterdessen schloss Navarro zur Spitzengruppe auf und hatte gleich noch McPhee, Antonelli, Kornfeil und Ono im Schlepptau, so dass die Top Acht wieder alle beieinander waren. Kent kam weiter nicht über Rang 14 hinaus.

Wilder Schlagabtausch an der Spitze

In der sechsten Runde übernahm Oliveira wieder die Führung. Kent schaffte es, auf Quartararo auf Rang 13 aufzuschließen, hinter ihm tat sich nach einem Fehler von Bagnaia eine Lücke auf. Wenig später setzte sich Navarro an die Spitze, Oliveira blieb aber an seinem Hinterrad und ging in der folgenden Runde wieder vorbei. Gleichzeitig machte Kent Ernst und bremste sich an Quartararo vorbei, nun hatte er Hanika vor sich, den er sich wenige Kurven später schnappte.

In Runde acht ging Oliveira in Turn 8 etwas weit, so dass Fenati die Führung übernehmen konnte, doch in der zehnten Runde setzte sich der Portugiese wieder durch. Hanika stürzte mit einem wilden Highsider in Turn 2 hinter Kent, so dass der nun auf Position 12 liegend eine große Lücke hinter sich hatte. Unterdessen versuchte Kents Teamkollege Vazquez in der elften Runde, Oliveira die Führung streitig zu machen, wurde aber sofort wieder eingeholt. In der folgenden Runde versuchte es Vazquez erneut und drängte Oliveira so weit ab, dass sich auch Navarro noch durchquetschen konnte. Dieser übernahm prompt die Führung, während sich Vazquez gegen Oliveira wehrte. In Runde 13 aber setzte sich Oliveira wieder an die Spitze, während ihm Vazquez weiter zusetzte.

In Runde 15 zündete Öttl einen Turbo, kämpfte sich auf Rang 13 vor und holte Zehntel um Zehntel auf Kent auf, der sich weiter um Anschluss an die elfte Position mühte. Erst, als Ono abbaute und immer weiter zurückfiel, gelang es Kent, aufzuschließen. Währenddessen öffnete sich hinter Oliveira eine kleine Lücke. Sieben Runden vor Schluss konnte Kent ohne größere Probleme an seinem Teamkollegen Ono vorbeigehen. Rang elf reichte ihm auf jeden Fall zum Titelgewinn. Vier Runden vor Schluss bedrängte Ono Kent wieder, doch von der Boxenmauer aus gab es schon Anweisungen, er solle es nur ja ruhig angehen - was Ono geflissentlich ignorierte.

In der viertletzten Runde schloss die Verfolgergruppe unter Führung von Vazquez wieder auf Oliveira auf, während Ono sich nun scheinbar damit zufrieden gab, hinter Kent zu bleiben. Öttl konnte nicht mehr auf Ono aufschließen. In der drittletzten Runde quetschte sich Fenati an Vazquez vorbei und begann, Oliveira in jeder Kurve unter Druck zu setzen. Eingangs der vorletzten Runde schossen Fenati und Vazquez aus dem Windschatten an Oliveira vorbei, dem auch noch Fenati im Nacken saß. Kent bleib mit Ono am Hinterrad Elfter.

Drama in der letzten Runde

Zu Beginn der letzten Runde bremste sich Oliveira wieder an die Spitze. Ono überholte Kent, winkte ihn aber sofort wieder vorbei. Oliveira wehrte sich mit allem, was er hatte, gegen Navarro, fuhr in jeder Kurve Kampflinie. Ono quetschte sich wieder an Kent vorbei, der nicht mehr kontern konnte. In der letzten Kurve stürzte Antonelli beim Versuch, sich vom fünften Rang aus an Vazquez und Fenati vorbeizubremsen und räumte alle beiden ab. Oliveira holte sich den Sieg knapp vor Navarro und Kornfeil, Kent wurde durch den Dreifach-Sturz auf Rang neun vorgespült und holte sich so den Weltmeistertitel, den er ausgiebig feierte. Öttl fuhr am Ende auf Rang zehn.