Wie würdest du deine erste Saisonhälfte einschätzen?
Jonas Folger: Wir hatten bisher gemischte Gefühle. Während der Vorsaison wussten wir, dass drei oder vier Fahrer so konkurrenzfähig sein würden und das hat sich bestätigt. Außerdem ist das Niveau unserer Rivalen extrem hoch und wir hatten mit meiner Handgelenksverletzung Pech, die mich dazu zwang, den Catalunya GP auszulassen und wichtige Zeit zu verlieren. Das Positive ist, dass wir uns bei jedem Grand Prix dank der harten Arbeit meines Teams ein bisschen verbessern konnten. Wir haben viele neue Dinge am Bike getestet, um zu versuchen, in jedem Rennen stärker zu sein und nach und nach hat sich unser Niveau verbessert.

Welches war bisher dein bestes Rennen?
Jonas Folger: Was die Ergebnisse angeht, muss ich natürlich Jerez wählen, denn da standen wir auf dem Podium, aber das Gefühl war genauso wie bei den meisten anderen Rennen. Wir haben ein gutes Setup gefunden, ein positives Gefühl während der meisten Wochenenden und oft waren wir in der ersten Rennhälfte am Sonntag schnell, aber dann ließ unsere Leistung in der zweiten Rennhälfte nach.

Würdest du gern ein Rennen aus deinem Gedächtnis streichen, wenn du könntest?
Jonas Folger: Uns fehlt am Rennende etwas Konstanz und wir arbeiten in der zweiten Saisonhälfte daran, konstanter zu sein. Obwohl die Ergebnisse nicht ganz so gut waren, wie wir erhofft hatten, bin ich glücklich, dass wir in jedem Rennen hart gearbeitet haben und alle möglichen Optionen versucht haben, um so schnell zu sein, wie wir können. Das Positive ist, dass wir viele Informationen erhalten haben, welche uns schon bald besser machen sollten. Wir sind jedes Mal dicht an den Top-Fahrern dran.

Was braucht ein Jonas Folger, um noch besser zu sein?
Jonas Folger: Ich versuche, bei jedem Grand Prix mein Bestes zu geben. Auch was die Kommunikation mit dem Team verbessert sich jeden Tag und nun finde ich es leichter, zu erklären, was ich brauche und mein Feedback wird immer effektiver wahrgenommen, also sind wir auf dem richtigen Weg. Natürlich kann man sich immer verbessern, selbst wenn man gewinnt. Aber wir arbeiten gut und die Ergebnisse werden kommen.

Was brauchst du noch vom Bike?
Jonas Folger: Das perfekte Bike existiert nicht. Momentan sind wir in einem Entwicklungsprozess, der viele Möglichkeiten mit sich bringt: die Performance meines Bikes, mein Fahrstil, die Kommunikation mit dem Team... Das Potential des Bikes ist deutlich, besonders was das Chassis angeht, bin ich mir sicher, dass wir uns noch nach und nach steigern können.

Jonas Folger bereitet sich körperlich und mental auf die zweite Saisonhälfte vor, Foto: Mapfre Aspar Team Moto3
Jonas Folger bereitet sich körperlich und mental auf die zweite Saisonhälfte vor, Foto: Mapfre Aspar Team Moto3

Was erhoffst du dir von der zweiten Saisonhälfte?
Jonas Folger: Ich hoffe, dass wir vielseitigeres Setting für das Motorrad finden können, das uns erlauben würde, auf jeder Strecke stärker zu sein. Wenn wir das haben, können wir uns komplett aufs Fahren konzentrieren und ich nehme an, dass diese Rennen leichter sein werden, denn wir werden keine endlosen Lösungen ausprobieren müssen. Unser Ziel ist es, ein besseres Bike zu bekommen und ich nehme an, wenn wir das schaffen, dann können wir auch in jedem Rennen ums Podest kämpfen.

Was ist dein Plan für die Sommerpause?
Jonas Folger: Ich plane weiter zu trainieren und so oft wie möglich Motorrad und Fahrrad zu fahren. Ich muss auch die Kraft und die Beweglichkeit in meinem Handgelenk komplett wiederherstellen. Ich werde hart trainieren, um in der zweiten Saisonhälfte stärker zu sein und ich denke, dass ich auch ein paar Tage Erholung von den vielen Reise brauche.

Wer war in dieser Saison bisher dein stärkster Rivale?
Jonas Folger: Zweifellos Salom. Wenn er nicht der Stärkste wär, würde er die Meisterschaft nicht anführen. Er war stark, aber auch sehr schlau und sein Leistungsniveau hat sich in jedem Rennen verbessert.

Welche der kommenden Rennstrecken magst du am liebsten?
Jonas Folger: Meine Lieblingsstreck eist Malaysia, aber ich bin nicht ein solcher Fahrer, der bestimmte Strecken nicht mag. Persönlich liebe ich es, Rennen zu fahren und jede Strecke hat etwas Besonderes. Ich bin immer glücklich, sobald ich an der Rennstrecke ankomme und die Action losgeht.

In der zweiten Saisonhälfte folgen zwei Mal jeweils drei Rennen aufeinander und das nur innerhalb von drei Monaten. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil für dich?
Jonas Folger: Wir wissen alle, dass die zweite Saisonhälfte am härtesten ist, denn es folgen viele Rennen aufeinander und für einige ist die Reise lang. Wir müssen körperlich und mental darauf vorbereitet sein, aber das ist Teil unserer Arbeit und dafür trainieren wir. Ich denke nicht, dass der Fakt vieler dicht aufeinanderfolgender Rennen ein Nachteil ist.