Dass die Uhr "Viertakter" geschlagen hat, dürfte spätestens seit der Einführung der Moto2-Klasse in diesem Jahr auch dem Letzten klar sein. Dass dabei auch die letzte international etablierte Klasse, die 125er, bald daran glauben muss, wird schon länger diskutiert. Nun scheint dieses Vorhaben auch auf Weltmeisterschaftsebene immer spruchreifer zu werden.

Bereits seit letztem Jahr gibt es in den nationalen Serien in Deutschland, Italien und Spanien das Pilotprojekt, neben den 125ccm-Zweitaktern auch 250ccm-Viertakter zu fahren. Allerdings war die Beteiligung dabei noch sehr mager. Die Motorräder setzten sich übrigens aus normalen 125er-Rahmen mit 250ccm-MotoCross-Einzylindern der etablierten Offroad-Hersteller zusammen.

Keine MotoCross-Motoren

Doch in der WM sollen keine MX-Triebwerke zum Einsatz kommen. Wie MotoMatters.com aus Assen berichtet, solle es sich ab 2012 oder 2013 zwar um 250ccm-Einzylinder-Viertakt-Motoren handeln, doch werden es keine Triebwerke aus der Serie seien. Ähnlich zum neuen MotoGP-Reglement soll eine maximale Bohrung von 81 Millimetern festgelegt worden sein.

Im MotoCross-Sport kennt man die Problematik "Viertakt" bestens, ebenso in der MotoGP. Was in der Moto2 durch Regeln und Einheitsbrei im Zaume gehalten wird, explodiert bei freiem Wettbewerb und beim Wechsel zum Viertakter immer: Die Kosten. Doch damit nicht nur wenige hoch leistende Triebwerke gebaut werden, soll jeder interessierte Hersteller zum Einsatz von mindestens 10 - 15 Motoren gezwungen werden. Außerdem soll der Preis pro Motor auf 10.000 Euro festgelegt werden.

Verschwindet der Einheitsmotor aus der Moto2?

Derzeit wird auch spekuliert, dass der Einheitsmotor aus der Moto2 am Ende des dreijahres-Vertrages mit Honda verschwinden könnte. Denn mit der Reglementierung, wie viel ein Motor maximal kosten darf, welche Bohrung er haben darf und so weiter, können die Kosten unter Kontrolle gehalten werden. Dann wäre die Moto2 endlich wieder eine "richtige" Weltmeisterschaft und kein Markencup.

Doch im Punkt Moto2 ist alles noch Spekulation. In der 125er oder Moto3-Klasse aber zeichnen sich die Änderungen tatsächlich ab.