Der Countdown lief durch den kompletten Winter: Kaum beendete Kiefer Racing Mitte Dezember mit einem Rollout des Suter MMX Motorrades in Almeria (Spanien) das alte Jahr, startet das Team schon wieder in die neue Saison. Stefan Bradl und Vladimir Leonov, beide in der neuen Moto2 Klasse am Start, beginnen ihr Testprogramm am 15. Februar im spanischen Valencia. War es für die Fahrer eine ähnliche Winterpause wie in den letzten Jahren, so war es für die Abteilungen Technik und Teamorganisation eine noch arbeitsreichere Pause als sonst. Denn der Wechsel in eine neue Ära stand bevor.

Die Klasse - Moto2

60 Jahre gab es die Klasse 250cc-Zweitakt in der Weltmeisterschaft, diese wird nun durch die neue Moto2 Kategorie abgelöst. Einheitsmotoren mit 600cc-Viertakt (Leistung etwa 145 PS), keine elektronischen Fahrhilfen, Einheitsreifen der Marke Dunlop und Fahrwerke auf Prototypenbasis, das sind die Fakten dieser neuen Kategorie in der Motorrad-WM. Ein Starterfeld mit cirka 40 Fahrern und unterschiedliche Konzepte bei den Herstellern, versprechen schon auf dem Papier eine spannende Meisterschaft.

Technik - Das Motorrad Suter MMX

Viessmann Kiefer Racing setzt ein Motorrad des Schweizer Herstellers Suter Racing ein. Ein sehr kompaktes Motorrad, welches parallel zur guten Performance auf der Strecke auch durch seine Wartungsfreundlichkeit in der Box überzeugt. Suter Racing ist ein erfahrener Hersteller, der sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM Erfolge vorweisen kann. In der Weltmeisterschaft vertrauen die meisten Moto2 Teams auf Suter Racing.

Technik - Der Motor

600cc, Viertakt und einheitliche Leistungsdaten für alle, das ist das Triebwerk, welches die Hightech Prototypen antreiben wird. Damit bei der Auswahl der Motoren niemand benachteiligt wird, bekommt jeder Fahrer vor dem Rennwochenende seinen Motor vom Veranstalter geliefert und muss diesen nach dem Wochenende wieder zurückgeben. Die Motoren sind verplombt, nicht manipulierbar und werden von einer einzigen Firma nach einer bestimmten Laufzeit wieder auf den neuesten Stand gebracht.

Fahrer - Stefan Bradl (Startnummer: 4)

Stefan Bradl verbrachte die letzten Wochen im heimischen Zahling. Dort bereitete er sich in gewohnter Umgebung unter anderem mit einem ausgedehnten Fitnesstraining auf die neue Klasse vor. Stefan freut sich sehr, dass es nun wieder losgeht und er endlich wieder auf der Rennstrecke zum fahren kommt. Viele Testkilometer zu absolvieren ist dieses Jahr besonders wichtig, da die Moto2 Klasse für alle Fahrer und Techniker komplettes Neuland bedeutet.

Fahrer - Vladimir Leonov (Startnummer: 56)

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen verbrachte Vladimir Leonov den Winter nicht zuhause im kalten Moskau, sondern in Madrid, der Hauptstadt Spaniens. Dort mietete er sich eine Wohnung in der Nähe seines Mechanikers Vasco und noch wichtiger, in Schlagdistanz zu einer MotoCross Strecke. Nahezu tägliches Training mit der MotoCross Maschine und dazu ein Fitnessprogramm war seine hauptsächliche Beschäftigung über die Winterwochen. In körperlicher Top-Verfassung ist auch er heiß auf die ersten Meter mit der Moto2 Maschine.

Organigramm - Die Teamstruktur

Vladimir Leonov bekommt zu seinen beiden Mechanikern, Thibault Gravier und Vasco Markov einen Cheftechniker dazu: Peter Bom aus Holland, er kommt vom aktuellen Weltmeisterteam der Supersport-WM und bringt eine Menge Erfahrung aus der zur Moto2 sehr ähnlichen Kategorie mit. Stefan Bradl kann weiterhin auf den Teaminhaber und Technikchef Jochen Kiefer vertrauen, dem Nils Thomas und ein weiterer erfahrener Mechaniker zur Seite stehen werden. Die organisatorische Leitung bleibt Stefan Kiefer, ebenfalls Teaminhaber und Bruder von Jochen Kiefer. Auf Benedikt Heim vertraut man in der Logistik, damit das Equipment auch zuverlässig an Ort und Stelle kommt. Armin Juppenlatz steht wie auch schon in den vergangenen Jahren zur Betreuung der Presse zur Verfügung.