Schönes Wetter und recht warme Temperaturen bewegten einige Moto2-Teams dazu, in Valencia an den ursprünglich für zwei Tage geplanten Test, einen dritten anzuhängen. Dabei waren viele Piloten noch nicht an einen Prototypen oder ein Fabrikat gebunden. Julian Simon, Mike di Meglio und Gabor Talmacsi probierten zum Beispiel das FTR Moto M209 aus, welches am Donnerstag noch von Karel Abraham im Kreis bewegt wurde.

Der Initiator des FTR-Projektes, Steve Bones, zeigte sich zufrieden und stellte noch viele Verbesserungen in Aussicht. "Was wir jetzt haben, ist größtenteils ein Prototyp und er wurde hauptsächlich zur Forschung und Entwicklung gebaut", erklärte er. "Im Moment haben wir noch rund 30 Verbesserungen - größere und kleinere - die sich in der Entwicklung für die nächstjährige Rennmaschine befinden."

Insgesamt gab es ein reges Maschinentauschen in Valencia. Simon und di Meglio waren zum Beispiel auf den Prototypen von BQR, Kalex und FTR unterwegs. Di Meglio nahm am Donnerstag sogar eine normale Supersport-Yamaha zur Hand, um Erfahrungen auf einem Viertakt-Motorrad zu sammeln. Donnerstagabend hatte Kalex zu Probefahrten geladen, die unter anderen auch Abraham und Hector Faubel nutzten. Das Feedback der Piloten über die deutsche Kalex-Entwicklung ähnelte sich dabei fast immer. Wie Motorsport-Magazin.com erfuhr, waren sich die Piloten einig, dass die Kalex-Maschine eine unglaubliche Stabilität beim Fahren wie beim Bremsen aufweist. Gleichzeitig sei von Chattering keine Spur gewesen.

Dass Axel Pons und Sergio Gadea die Kalex im Team von Sito Pons in der Saison 2010 einsetzen werden, steht bereits fest. Beide Piloten und der Teamchef zeigten sich mit dem Test in Valencia durchaus zufrieden. "Ich war jedes Mal, wenn ich auf die Strecke rausging, stärker", sagte Axel Pons. Der Spanier, der die Kalex-Entwicklung pilotiert, musste sich noch vor zwei Wochen einer Operation unterziehen, bei welcher ihm Nägel aus seinem Bein entfernt wurden. "Ich habe festgestellt, dass ich Fortschritte mache und ich denke, dass ich eine sehr ansehnliche Zeit zustande bekommen habe, wenn man in Betracht zieht, dass ich erst das zweite Mal mit diesem Motorrad auf der Strecke war." Am Donnerstag schaffte Pons eine Rundenzeit von 1:38,7 Minuten.

Sergio Gadea kam auf eine Bestmarke von 1:39,2 Minuten und war auch sehr zufrieden mit dem Test. "Ich fand ein gutes Gefühl für das Motorrad und ich bin sehr glücklich, dass ich diese Möglichkeit hatte", sagte er. "Das Bike lässt sich einfacher fahren, als ich gedacht hätte und ich habe realisiert, wie hoch der technische Standard dieses Teams tatsächlich ist."

Auch der Teamchef Sito Pons zeigte sich durchaus zufrieden mit den drei Tagen in Valencia. "Alle Fahrer haben uns sehr zufriedenstellende Antworten gegeben, was uns wiederum eine klare Vorstellung davon gibt, dass die Entwicklung des Motorrades gut läuft", erklärte der ehemalige Grand Prix-Pilot. "Es gibt noch immer Arbeit, da dies erst die zweite Ausfahrt des Bikes war. Almeria wird und dabei helfen."