Die warmen und sonnigen Witterungsbedingungen und Vorhersagen in Valencia veranlassten einige Teams, ihre ursprünglich für zwei Tage geplanten Testfahrten um einen Tag auf Freitag auszuweiten. Ein weiterer Grund dafür war auch, dass der Donnerstag bei den meisten äußerst produktiv verlief. So war Anthony West auf dem MZ-Motorrad einmal mehr der schnellste Mann auf der Piste.

Nach einigen Recherchen stellte sich jedoch heraus, dass der MZ-Prototyp nicht wirklich so bezeichnet werden kann. Das Motorrad ist vielmehr die Supersport Honda CBR 600, welche Anthony West dieses Jahr schon für das Stiggy Racing-Team in der WSSP einsetzte. Die Modifikationen der Standard-CBR belaufen sich derweil lediglich auf Fahrwerkskomponenten, wobei zum Beispiel ein Mal am Donnerstag eine drei Zentimeter zu lange Gabel eingesetzt wurde. Fakt ist, dass West mit seiner Moto2-Bestzeit über eine Sekunde langsamer war, als Supersport-Pilot Kenan Sofuoglu auf der Ten Kate-Honda, der zur gleichen Zeit testete.

BQR verlieh das Moto2-Bike einmal mehr an die Aspar-Mannschaft., Foto: Blusens BQR
BQR verlieh das Moto2-Bike einmal mehr an die Aspar-Mannschaft., Foto: Blusens BQR

Aspar-Pilot Julian Simon probierte schon etwas mit verschiedenen technischen Lösungen. Sein Team vertraute einmal mehr auf den geborgten BQR-Prototypen, da die Zukunft mit der Aprilia-Lösung weiterhin ungeklärt ist. Der 125ccm-Weltmeister jedenfalls testete am Donnerstag Öhlins-Fahrwerkkomponenten, nachdem er am Mittwoch noch die von Showa ausprobiert hatte. "Durch den Fahrwerkswechsel war ich in manchen Kurven schneller, in anderen aber langsamer", kommentiere Simon. Insgesamt spulte er 64 Runden ab und kam auf eine Bestzeit von 1;37,7 Minuten. Damit lag er in einem ähnlichen Bereich wie am Vortag.

Teamkollege Mike di Meglio hingegen ging es mehr um die Gewöhnung an einen 600er-Viertakter. Der Franzose nutzte eine Yamaha Supersport-Maschine und drehte damit 70 Runden. Am Ende stand eine Bestzeit von 1:38,4 Minuten zu Buche. "Ich verstehe immer mehr, wie man einen Viertakter fährt", gab der 125ccm-Weltmeister von 2008 zu Protokoll. "Glücklicherweise gab es keine Zwischenfälle und ich konnte mich den ganzen Tag über auf meinen Fahrstil konzentrieren."

Am späten Donnerstagnachmittag gab die deutsche Firma Kalex vielen Piloten die Chance, ihren Prototypen zu testen. Definitiv wird dieses Bike nächstes Jahr bislang nur vom Pons-Team eingesetzt. Doch auch Simon, Faubel, di Meglio und Co. zeigten sich vom deutschen Chassis mehr als angetan. "Mir haben beide Motorräder sehr viel Spaß gemacht", kommentierte di Meglio und auch Simon beschrieb, ein gutes Gefühl gehabt zu haben. Gemeinsam hatten alle Fahrer, die von der Kalex stiegen, das Grinsen im Gesicht. Offenbar haben die Konstrukteure Alexander Baumgaertel und Klaus Hirsekorn ganze Arbeit geleistet.

Inoffizielle Testzeiten Moto2 Valencia

1. West (MZ) 1:37,4
2. Rolfo (Suter) 1:37,7
3. Simon (BQR) 1:37,8
4. Di Meglio (BQR) 1:38,3
5. Pons (Kalex) 1:38,8
6. De Rosa (Tech3) 1:39,2
7. Gadea (Kalex) 1:39,2
8. Brannetti (WTR) 1:39,4