Der Test der Ten Kate-Mannschaft in Valencia war äußerst produktiv. Während Jonathan Rea eine ganze Liste an neuen Teilen auszuprobieren hatte, war für Max Neukirchner das Primär-Ziel, wieder zu alter Form und Geschwindigkeit zu finden. Beide Honda-Piloten zeigten sich nach Abschluss der Testfahrten äußerst zufrieden. Gerade Neukirchner, der seinen zweiten Test seit dem Sturz von Imola abspulte, zeigte sich zufrieden. "Ich bin wirklich zufrieden mit diesem Test, denn es war für mich sehr wichtig, mehr Zeit auf dem Bike zu verbringen und ein gutes Basis-Setup zu suchen", erklärte der Deutsche, der in Valencia nur an ein paar Fahrwerkseinstellungen bastelte und laut eigenen Angaben keine neuen Teile testete.

Glücklich war Neukirchner darüber, dass er sich am zweiten Tag um rund eine Sekunde steigern konnte. "Ich konnte meine Pace langsam wieder aufbauen und erst heute Nachmittag habe ich damit begonnen, etwas härter zu pushen, als ich ein gutes Gefühl hatte und mich sicher genug fühlte, das Gas wieder zu öffnen", resümierte er. "Das war erst mein vierter Tag mit dem Team und ich bin seit meinem Crash in Monza im Mai nicht wirklich viel gefahren." Ganz klar brauche er noch mehr Zeit auf dem Motorrad, könne nun aber doch mit einem guten Gefühl in die Winterferien gehen.

Jonathan Rea probierte viele technische Neuerungen., Foto: Ten Kate
Jonathan Rea probierte viele technische Neuerungen., Foto: Ten Kate

Doch Neukirchners Winterferien sind nicht gleich Winterferien. Der Stollberger wird weiter fleißig trainieren und an seiner Fitness arbeiten - obwohl die schon wieder auf einem sehr guten Stand ist. "Das war zuletzt schon sehr intensiv", beschrieb er die Trainingseinheiten der letzten Wochen. "Ich bin hier in Valencia 160 Runden gefahren und hatte keine Fitness-Probleme. Morgen werde ich vielleicht etwas ausgelaugt sein, aber ich fühle mich gut!"

Rea mit großem Arbeitspensum

Für den jungen Briten Rea war der Test in Valencia harte Arbeit. Er musste die Entwicklung vorantreiben und zahlreiche Neuerungen ausprobieren, die sich die Teamchefs Ronald und Gerrit ten Kate ausgedacht und mitgebracht hatten. "Wir hatte ein paar wirklich konstruktive Tage hier und konnten viele Arbeit erledigen", kommentierte Rea. "Wir haben drei Gabel-Sets und verschiedene innere Spezifikationen, eine leicht modifizierte Schwinge und ein paar andere Elektroniken ausgewertet. Es gab also eine ganze Reihe von Dingen, die wir einschätzen mussten."

Doch bei so viel Testarbeit sei es leider nicht möglich gewesen, all die als gut herausgefundenen Sachen miteinander zu kombinieren. "Außerdem arbeiteten wir noch an verschiedenen Dingen, als uns Pirelli bat, die zwei neuen Reifen, die sie mithatten, auszuprobieren", beschrieb Rea die nächste Aufgabe. "Einer davon fühlte sich ziemlich gut an, aber wir hatten nicht ganz das beste Setup, um das Maximum aus dem herauszuholen. Insgesamt bin ich trotzdem sehr glücklich, denn es war ein großes Arbeitspensum, welches wir zu absolvieren hatten."

Ronald ten Kate zeigte sich zufrieden mit den Errungenschaften des letzten Tests des Jahres 2009. "All das Zeug, was wir hier testen wollten, haben wir getestet - und das war ein ganzer Haufen Arbeit, der bewältigt sein wollte", fasste er die Leistungen der letzten beiden Tage zusammen. "Unsere Fortschritte verglichen zum Rennen im April sind ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es war also wirklich ein guter Schritt vorwärts für Jonathan, der wirklich viele Runden drehte und richtig hart arbeitete."

Auch mit den Fortschritten Neukirchners zeigte sich der Niederländer sehr zufrieden. Gerade vom technischen Standpunkt her, gab sich ten Kate optimistisch. "Wir beginnen damit, die Richtung nach vorn mit Max zu finden", kommentierte er. "Wir haben viele verschiedene Einstellungen ausprobiert und so können wir das Fenster für ihn bei unserem nächsten Test in Portimao im Januar immer weiter einkreisen."

Doch bevor ten Kate an den nächsten Test denkt, will er jetzt erst einmal ein paar freie Tage genießen. "Jetzt geht es für uns erst einmal zurück zu unseren Familien - aber mit einer sehr guten seelischen Verfassung. Ich möchte diese Möglichkeit nutzen, und allen eine wundervolle Weihnacht und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr wünschen."