Der ehemalige Teamchef des MotoGP-Auftrittes von Kawasaki, Michael Bartholemy, ist in eine neues Moto2-Projekt involviert, welches in Belgien am Entstehen ist. Dabei wird sich eine Verbindung zwischen ihm, den Marc VDS Racing Teams und dem ehemaligen Vizeweltmeister der Klasse bis 350ccm, Didier de Radigues, ergeben. Das Team, mit welchem man den Auftritt in der Moto2-Klasse auf die Beine stellen will, betreibt unter anderem noch drei Auto-Rennsport-Projekte. "Das Ziel der Moto2 ist es, die 250er zu ersetzen und die Kosten zu reduzieren. Jeder wird denselben Honda 600ccm-Viertakt-Motor haben, während die Chassis und die Schwinge der Moto2-Bikes komplett frei zur Entwicklung sein werden", fasste Bartholemy die Fakten zusammen.

"Offensichtlich ist das also der Bereich, welcher den Unterschied zwischen den Teams bringt. Ich muss zugeben, dass die Aussicht mit Didier de Radigues und Marc VDS Racing Teams zusammenzuarbeiten, sehr reizvoll ist, da dies mir erlauben wird, mich voll und ganz auf die Entwicklung und den Betrieb des Bikes zu konzentrieren", lobte der ehemalige Kawasaki-Boss und gab auch bekannt, was seine Rolle sein wird. "Unser Team wird auch zwei Fahrer an den Start bringen, welche wir in Kürze bekannt geben werden. Wir werden vielleicht sogar einem Belgier eine Chance geben. Lasst uns mal abwarten und weitersehen." Wer das sein könnte, ist offen. Fakt ist, dass Belgien derzeit nicht allzu viele schnelle Motorradrennfahrer zur Verfügung stehen. Im deutschen Raum sind zumindest zwei davon unterwegs, die den Speed haben, doch ist fraglich, ob Bartholemy auf Didier van Keymeulen oder Werner Daemen abzielt. Beide sind in der IDM Superbike unterwegs und haben auch einen gültigen Vertrag für die Saison 2010 - jeweils mit den Werksteams von Yamaha und BMW.

Im Jahre 1982 wurde Didier de Radigues auf einer Chevallier Vizeweltmeister der Klasse bis 350ccm. Insgesamt konnte der Belgier in seiner Karriere 15 Podestplätze inklusive vier Siege in den Klassen bis 250ccm, 250ccm und 500ccm erringen. "Ich habe nur auf die richtige Möglichkeit gewartet, wieder daher zu kommen", erklärte Radigues, der zuletzt 1993 ein belgisches Team in der Viertelliter-Klasse führte. "Die hat sich jetzt geboten und ich glaube fest an die Zukunft der Moto2 und an unsere Verbindung mit dem Marc VDS Racing Teams ebenso, wie in die Verbindungen, die daraus entstehen. Unsere Ambition ist es, Belgien an die Spitze des Motorradrennsportes zu bringen."