Bei der spanischen Meisterschaft wurden am vergangenem Wochenende erstmals Moto2 Prototypen eingesetzt. In der Extreme 1000cc-Klasse waren in Jerez de la Frontera gleich mehrere Maschinen am Start - und sie waren sehr schnell.

Dani Rivas fuhr mit dem BQR Moto2-Protoypen und hatte einen Honda CBR600RR-Motor in seinem Bike. Er wurde im Rennen der 1000er-Klasse Siebenter und verlor auf den Sieger Ivan Silva nur rund 12 Sekunden. Rivas' schnellste Runde war nur 0,005 Sekunden langsamer als diejenige von Alvaro Bautista auf der 250er beim erst kürzlich ausgetragenen GP von Jerez.

Beim ersten Saisonrennen der spanischen Meisterschaft war den Moto2 Teams nur das Training, nicht aber die Teilnahme am Rennen erlaubt. Angel Rodriguez (Laglisse Yamaha) und Rivas (BQR Honda) "qualifizierten" sich damals als Fünfter und Sechster. Damals war die Moto2-Klasse noch nicht an Einheitsmotoren gebunden. Diese Entscheidung kam erst später. Danach entschieden Dorna und der spanische Verband, dass die Prototypen in der Extreme-Klasse an den restlichen Saisonrennen teilnehmen dürfen.

Vier Moto2-Maschinen nahmen jetzt in Jerez Teil. Aleix Espargaro (Yamaha Spain) qualifizierte sich als Fünfter, Rivas kam auf den zehnten Startplatz. Alex Rodriguez konnte das Rennen als 13. aufnehmen und Dani Arcas (AJR Honda) war 23. bei 30 Teilnehmern.

Im Rennen selbst kämpfte Rivas um den sechsten Rang während Espargaro stürzte, als er auf dem zehnten Platz lag. Arcas wurde 17. und Rodriguez nahm erst gar nicht am Rennen teil, weil er im Qualifying schon einen Motor zerstört hatte.

Nach dem derzeitigen FIM-Reglement könnten nächstes Jahr die 250ccm-Maschinen gegen die neuen Moto2 600ccm-Viertakter antreten. Von den 47 Teams, die sich bisher eingeschrieben haben, war allerdings erst ein einziges 250ccm-Team.

Mit dem Sterben der 250er-Klasse bleibt nur noch eine der originalen Weltmeisterschaftsklassen aus dem Jahr 1949 übrig - die 125er. Aber auch in diesem Punkt werden schon wieder Änderungen durch die Herstellervereinigung MSMA diskutiert und auch die kleine Klasse könnte schon bald durch Viertaktmotoren nach dem Vorbild der Moto2-Regularien ersetzt werden.

Interessant ist der direkte Vergleich der gefahrenen Moto2-Zeiten und derjenigen, die die 250er-Cracks vor wenigen Wochen bei ähnlichen Bedingungen fuhren. Dies wäre das Ergebnis nach jeweils schnellster gefahrener Runde:

1. Álvaro Bautista (250) 1´43.338
2. Dani Rivas (Moto2 Honda 600) 1´43.343
3. Hiroshi Aiyama (250) 1´43.412
4. Hector Barbará (250) 1.43.419
5. Marco Simoncelli (250) 1´43.475
6. Aleix Espargaró (Moto2 Yamaha 600) 1´43.822
7. Thomas Luthi (250) 1´43.863
8. Mattia Pasini (250) 1´43986
8. Gabor Talmacsi (Aprilia 250 RSW) 1´44.134
10. Mike di Meglio (Aprilia 250 RSW) 1´44.136