Das VR46-Team von Valentino Rossi wird in der Saison 2023 voraussichtlich nur noch in der MotoGP-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft an den Start gehen, wo man in diesem Jahr erstmals als vollwertiger Rennstall mit dabei ist. Das Engagement in der Moto2 wird hingegen mit Saisonende 2022 beendet, wie Motorsport-Magazin.com im Paddock von Assen erfuhr.

Der Grund für die Schließung des Moto2-Teams sollen finanzielle Engpässe sein. Als Valentino Rossi und seine Geschäftspartner den Entschluss zum MotoGP-Einstieg fassten, rechnete man ja noch mit kräftiger monetärer Unterstützung aus Saudi-Arabien. Ein dubioser Prinz versprach Millionen des staatlichen Erdölkonzerns Aramco, doch der Deal kam nie zustande.

Das VR46-MotoGP-Team wird auch 2023 Gas geben, Foto: LAT Images
Das VR46-MotoGP-Team wird auch 2023 Gas geben, Foto: LAT Images

An die Stelle von Aramco trat der italienische Zahlungsdienstleister Mooney, der aber freilich nicht annähernd die Beträge zahlen konnte, die man sich aus Saudi-Arabien erhofft hatte. Geschlossen werden soll mit Saisonende nur das Mooney VR46 Racing Team in der Moto2. Das Yamaha VR46 Master Camp Team bleibt, da hier die finanziellen Mittel direkt von Yamaha stammen. Dieser Rennstall soll vor allem als Ausbildungsstätte für asiatische Talente dienen.

Was nun mit den aktuellen VR46-Moto2-Piloten Celestino Vietti und Niccolo Antonelli passiert, ist noch völlig offen. Vietti führt die Weltmeisterschaft aktuell an und hätte zweifelsohne das Zeug für einen MotoGP-Platz, diese sind 2023 aber rar. Am ehesten könnte der 20-Jährige wohl noch im RNF-Team von Razlan Razali unterkommen, das für die kommende Saison von Yamaha zu Aprilia wechselt. Antonelli hat sich bislang nicht für höhere Aufgaben empfohlen. Er hält zur Saisonhalbzeit noch bei null Punkten.

Celestino Vietti: Wohin geht der WM-Anwärter?, Foto: LAT Images
Celestino Vietti: Wohin geht der WM-Anwärter?, Foto: LAT Images

Nachbesetzt werden sollen die VR46-Plätze nicht. Das Moto2-Feld würde damit also auf 28 Fahrer in der Saison 2023 schrumpfen. Grund für die nicht stattfindende Nachbesetzung sollen Platzprobleme im Paddock sein. In der MotoE übernimmt im nächsten Jahr Ducati die Rolle des Einheitslieferanten von Energica. Der Hersteller aus Borgo Panigale scheint dafür aber mehr Raum im Bereich der Boxenanlagen zu fordern, weshalb der Wegfall eines Moto2-Rennstalls durchaus gelegen kommt.