Sonntag

Tom Lüthi (4.): Beim ersten Rennstart legte Tom Lüthi einen richtigen Raketenstart hin. Leider konnte er erst in der vierten Runde die Führung übernehmen, die Aufstellung für den Restart entsprach allerdings dem Stand aus Runde drei, sodass er mit Startplatz zwei Vorlieb nehmen musste. Der Restart gelang Lüthi erneut gut, er kämpfte mit Baldassarri und Zarco um die Führung. In der zweiten Rennhälfte aber musste er abreißen lassen und wurde in der Schlussrunde auch noch von Lowes überholt, womit er das Podium knapp verpasst.

"Wenn Dinge wie heute passieren, zuerst ein frühzeitig gestopptes Rennen, dann ein verzögerter zweiter Start, muss man dennoch absolut konzentriert bleiben. Auch das gehört zu unserer Arbeit. Bereits am Samstag wusste ich, dass die Vorentscheidung beim Start fallen würde, also habe den Fokus darauf gelegt und bin beim zwei Mal sehr gut weggekommen. Trotz dem kürzeren zweiten Rennen blieb ich bei der zuvor getroffenen Reifenwahl, aber hatte ich keinen neuen Reifen der von mir gewünschten Spezifikation mehr zur Verfügung. Ich bin also mit dem Reifen aus dem ersten Rennen losgefahren und habe drei Runden vor Schluss an Traktion verloren. Zu diesem Zeitpunkt hat Lowes aufgeholt und Zarco und Baldassari sind vorne weggefahren."

Dominique Aegerter (10.): Vom Startchaos und den vielen Rückversetzungen im Grid konnte Dominique Aegerter profitieren. Zwar musste er die heranstürmenden Alex Rins und Takaaki Nakagami ziehen lassen, er kämpfte aber bis ins Ziel mit einer Gruppe um Franco Morbidelli um Rang acht. Am Ende nahm er als Zehnter wertvolle WM-Punkte mit.

"Ich habe einen Platz in der WM gewonnen, das ist positiv. Insbesondere im zweiten Rennen mit den harten Reifen habe ich ein gutes Gefühl für das Motorrad gehabt, auch wenn es sicher noch nicht perfekt ist. Im Pulk ging es wild zu und her. Leider habe ich den Kontakt mit der Spitzengruppe verloren, als Pons und ich zusammenkrachten. Dann sind von hinten Rins, Morbidelli und Nakagami gekommen. Das Resultat ist nicht super, aber es gab Momente, wo ich Spass beim Fahren hatte. Danke dem Team, wir haben sehr viele Dinge probiert. Wir müssen bereits am Montag während einer Testtages in dieser Richtung weitermachen."

Robin Mulhauser (21.): Auch im Rennen gelang Robin Mulhauser in Mugello nicht die erhoffte Steigerung. Er lieferte sich mit dem rückversetzten Ratthapark Wilairot einen Zweikampf, den er am Ende gewinnen konnte - er errang dabei allerdings dennoch nur den 21. Rang, vom letzten Punkterang trennten ihn mehr als sieben Sekunden.

"Wäre ich nur nicht der König der ersten, sondern der letzten Runde! Ich bin super weggekommen im ersten Rennen, aber leider gab es bald einen Abstand zur Gruppe mit Dominique. Für das zweite Rennen habe ich den harten Reifen gewählt und war nach ersten Runde 9.! Meine beste Rennrunde war nur 9 Zehntel langsamer als die Referenzzeit von Tom Lüthi. Doch als der Grip am Hinterrad nachliess, habe ich Fehler gemacht. Ein, dann zwei Gegner kamen vorbei, und die drei letzten Runden waren eine Katastrophe. Wir müssen nun analysieren, was da passiert ist."

Jesko Raffin (26.): Weder von den zahlreichen Rückversetzungen noch Ausfällen konnte Jesko Raffin im Rennen profitieren. Er fuhr mit zwanzig Sekunden Rückstand ein einsames Rennen auf dem letzten Platz, als 26. war er auch von den Punkterängen weit entfernt.

"Ein Wochenende zum vergessen. Das zweite Rennen begann halbwegs gut. Der Start war ok, allerdings wurde ich gleich einmal weit geschickt und somit war die Post abgefahren. Auch wenn es mir in Mugello sehr gut gefällt, bin ich froh jetzt nach Hause gehen zu können. In der Pause bis zum nächsten Rennen werde ich versuchen meine Gedanken wieder auf die Reihe zu bringen und dann in Barcelona neu durchzustarten."

Dominique Aegerter schaffte es im Rennen in Mugello in die Top Ten, Foto: Tobias Linke
Dominique Aegerter schaffte es im Rennen in Mugello in die Top Ten, Foto: Tobias Linke

Samstag

Tom Lüthi (7.): Nachdem er am Freitag noch die Top Ten verfehlt hatte, lief es im Qualifying etwas besser für Tom Lüthi. Er verlor auf die Pole-Zeit von Sam Lowes drei Zehntelsekunden und startet damit als Siebter aus der dritten Startreihe, auf Reihe zwei fehlte nur gut ein halbes Zehntel.

"Heute lag viel frischer Gummi auf dem Asphalt, der Kurs wurde dementsprechend schneller. Wir haben zwischen Morgen und Nachmittag Fortschritte gemacht, aber ich bin überall absolut am Limit. Mein Rhythmus ist nicht schlecht, aber wir müssen im Warm-up noch was finden. Dann braucht es natürlich einen guten Start wie in Le Mans, damit ich vorne anhängen kann, insbesondere an Lowes. Wir alle kennen die Regeln im Rennen hier in Mugello: Sobald sich eine Gruppe lösen kann, kann man als Einzelfahrer kaum mehr aufschliessen, weil der Windschatten hier eine enorm wichtige Rolle spielt."

Dominique Aegerter (12.): Auch Dominique Aegerter konnte sich im Vergleich zum Vortag im Qualifying deutlich steigern. Seinen Rückstand auf die Spitze konnte er auf weniger als vier Zehntelsekunden verringern, im engen Klassement der Moto2 reichte das zu Rang 12 und damit Startreihe vier. Erfreulich für Aegerter: Zur dritten Reihe fehlten ihm nur wenige Hundertstelsekunden, ein Top Ten-Ergebnis im Rennen scheint somit drin zu sein.

"Wir sind weiterhin hart am Arbeiten und auf der Suche nach Verbesserungen. Meine Rundenzeit ist nicht schlecht, mir fehlen nur vier Zehntel auf die Pole. Was mich mehr beunruhigt, ist die Tatsache, dass ich nach zwei schnellen Runden an Effizienz verliere. Wir müssen die Telemetriedaten analysieren und das Motorrad für die Gesamtdistanz komfortabler abstimmen. Wenn man mit den Besten mithalten will, muss das Motorrad möglichst frei laufen können. Doch mir gelingt das nicht, sobald der Hinterreifen an Grip verliert."

Robin Mulhauser (24.): Weiterhin schwer tat sich Robin Mulhauser in Mugello. Er verlor auch im Qualifying satte 1,6 Sekunden auf die Spitze. Damit geht er vom 24. Startplatz aus Reihe acht ins Rennen. Auf den letzten Punterang fehlen ihm dabei auch mehr als 1,2 Sekunden, ohne Hilfe von vorn dürften Punkte aus eigener Kraft also sehr schwierig werden.

"Das war mein bisher bestes Qualifying in diesem Jahr. Aber ich bin noch nicht dort, wo ich sein will. Ich will regelmässig in die Top-20. Wir sind 31 Fahrer in unserer Klasse, und man muss sich seinen Platz in der richtigen Gruppe erkämpfen, wenn man weiter vorne mitfahren will. Am Ende der Qualifikation hatte ich zwei freie Runden, und weil das Motorrad gestern und heute sehr gut abgestimmt war, war ich allein wohler. Nach jeder Runde sah ich, dass meine Endgeschwindigkeit zuden fünf Besten gehörte, entsprechend wohl fühlte ich mich. Natürlich brauche ich nun morgen einen sehr guten Start, aber ich spüre, dass an diesem Weekend Punkte in Reichweite liegen."

Jesko Raffin (31.): Bei Jesko Raffin blieb die erhoffte Steigerung aus, er fuhr dem Feld auch im Qualifying hinterher. Auf die Pole-Zeit verlor er über 3,2 Sekunden, das bedeutete den 31. und letzten Startplatz und Startreihe elf. Selbst auf den Vorletzten im Klassement, Alessandro Tonucci, verlor Raffin noch dreieinhalb Zehntelsekunden, ein weiterer WM-Punkt ist damit für ihn in Mugello in weite Ferne gerückt.

"Ich bin maßlos enttäuscht und ich tue mir schwer eine Erklärung zu finden. Normalerweise mag ich schnelle und flüssige Strecken. Doch ich hatte auch schon vergangenes Jahr enorme Schwierigkeiten hier in Schwung zu kommen. Es gibt eben einfach Wochenenden, an denen gar nichts geht. Doch der Italien-Grand-Prix ist noch nicht gelaufen. Morgen gilt es einen guten Start hinzulegen und sich dann in flotte Gruppe einmischen und einfach Spass am Rennfahren zu haben."

Dominique Aegerter geht in Mugello aus Startreihe vier ins Rennen, Foto: Technomag Racing
Dominique Aegerter geht in Mugello aus Startreihe vier ins Rennen, Foto: Technomag Racing

Freitag

Tom Lüthi (12.): Eigentlich hatte der Freitag in Mugello für Tom Lüthi recht gut angefangen, im ersten Freien Training war er bei schwierigen Bedingungen Siebter, obwohl er sich eine Sekunde Rückstand auf den Führenden Johann Zarco einhandelte. Am Nachmittag aber lag die Spitze wesentlich näher zusammen und er wurde trotz nur mehr dreieinhalb Zehntelsekunden Rückstand bis auf den zwölften Rang zurückgereicht.

"Heute war der Streckenzustand eigenartig. Ich meine nicht den Morgen, wo es noch teilweise feucht war, sondern auch am trockenen Nachmittag gab die Strecke wenig her. Deshalb liegen wir alle noch rund eine Sekunde hinter den Referenzzeiten zurück. Ich verliere viel Zeit im dritten Sektor, doch mein Rhythmus insgesamt ist gut. Der Windschatten hier hilft viel für eine gute Zeit, der Deutsche Sandro Cortese, der heute Zweitschnellster war, hat zum Beispiel seine Zeit aus meinem Windschatten heraus erzielt. Ich selbst wollte heute meinen Rhythmus für eine schnelle Zeit nicht unterbrechen, wir sind ja noch nicht in der Qualifikation."

Dominique Aegerter (18.): Mit der nasskalten Strecke am Vormittag kam Dominique Aegerter überhaupt nicht klar, er wurde im ersten Training mit über drei Sekunden Rückstand nur 26.. Im zweiten Training konnte er bei wärmerem Asphalt seinen Rückstand zwar auf knapp unter eine Sekunde verringern, zu mehr als Rang 18 reichte es aber dennoch nicht.

"Am Morgen war ich weit weg von den guten Zeiten. Am Nachmittag konnte ich, solange der Grip am Hinterrad gut war, zwei bis drei schnelle Runden drehen. Doch sobald sich die Reifenhaftung verschlechterte, gelang es mir genau wie in Le Mans nicht, korrekt in die Kurven einzulenken. Wir haben sehr viel geändert, und wir können jetzt für den zweiten Trainingstag vielleicht noch mal bei Null anfangen. Vielleicht können Tom und ich wie im vergangenen Jahr in der Qualifikation zusammenspannen und uns auf der langen Geraden im Windschatten gegenseitig ziehen."

Robin Mulhauser (24.): In beiden Sessions am Freitag kam Robin Mulhauser nicht besonders gut zurecht. Am Vormittag standen mehr als drei Sekunden Rückstand und Rang 24 zu Buche, am Nachmittag gelang ihm mit immer noch über zwei Sekunden Rückstand ebenfalls nur der 24. Platz im Klassement.

"Heute herrschten schwierige Bedingungen. Am Morgen musste man auf den feuchten Stellen enorm aufpassen. Auch der Wind war ziemlich stark. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass die Strecke im Vergleich zu 2015 holpriger geworden ist. Im Vergleich zum GP von Frankreich und den Tests in Misano mussten wir das Motorrad komplett umbauen, die Streckenbedingungen hier in Mugello sind völlig unterschiedlich. Mit neuen Reifen konnte ich mich den Top-20 nähern, aber ich bin noch weit von dem entfernt, was ich mir als Ziel gesetzt habe. Und das sind die Top-15. Ich bin sicher, dass ich morgen Samstag in der Qualifikation mit einem guten Windschatten einen besseren Startplatz herausfahren kann als bei den letzten Grands Prix."

Jesko Raffin (31.): Einen Freitag zum vergessen erlebte Jesko Raffin. Im ersten Training handelte er sich fast dreieinhalb Sekunden Rückstand ein, das reichte nur zum 27. Rang. Am Nachmittag dann lag sein Rückstand auf die Spitze immer noch bei über drei Sekunden und er landete damit auf dem 31. und letzten Platz.

"Mit der Performance des ersten Trainingstages hier in Mugello bin ich natürlich überhaupt nicht zufrieden. Ich bin enttäuscht. Die Rundenzeiten wollten nicht kommen und zudem gibt es mit dem Bike noch einige Probleme. Im Grunde genommen ist die Front zu instabil, sodass ich im Kurveneingang die Zeit verliere. Wir müssen daher für Samstag etwas finden, damit ich in der Zeitenliste einen ordentlichen Sprung vorwärts machen kann."