Sonntag

Sandro Cortese (13.): Sandro Cortese war im Rennen bester Deutscher. Nach einem guten Restart lag er lange sogar in den Top Ten, baute am Ende aber ab. Noch in der letzten Runde musste er sich Takaaki Nakagami und Alex Marquez geschlagen geben, so dass er letztlich als 13. über den Zielstrich fuhr.

"Es ist sehr schade, denn ich hätte heute WM-Zehnter werden können. Bis drei Runden vor Schluss hatte ich ein sehr gutes Rennen. Ich habe mich top wohlgefühlt. Das tut mir sehr leid fürs Team. Ich muss den Jungs ein großes Dankeschön sagen, sie haben immer ihr Maximum gegeben. Ich werde weiter hart arbeiten, denn jetzt geht der Fokus bereits Richtung 2016. Übernächste Woche sind wir schon wieder hier in Valencia für den ersten Test."

Jonas Folger (14.):Nachdem Jonas Folger sein Qualifying völlig vergeigt hatte, half ihm auch eine deutliche Steigerung seiner Pace nur wenig. Nach dem Start konnte er gerade noch dem Massencrash in Turn 2 ausweichen, auch beim Restart kam er nicht genug weg. Von Rang 19 nach der ersten Runde aus musste er sich mühsam Position für Position nach vorne kämpfen, zu mehr als Rang 14 und zwei Punkten reichte es am Ende nicht mehr.

"Doch das Rennen verlief vom Start bis ins Ziel enttäuschend. Wir haben heute viele Änderungen vorgenommen. Doch leider wirkten sich die meisten Änderungen negativ aus. Ich konnte daher nie ein richtiges Gefühl mit dem Motorrad sowie für die Bedingungen aufbauen. Es war unglaublich schwierig überhaupt in die Punkteränge zu fahren", so ein ratloser Folger. Am Ende dankte der Deutsche noch seinem Team für die zwei gemeinsamen Jahre in der Moto2: "In den vergangenen zwei Jahren erlebte ich eine wundervolle Zeit mit diesem Team, die ich nie vergessen werde. Ich würde sogar sagen, dass die letzten zwei Jahre die schönsten meiner Karriere überhaupt waren."

Marcel Schrötter (15.): In Turn 2 wurde Marcel Schrötter gleich nach dem Start in den Unfall mit sechs Fahrern verwickelt, nach dem das Rennen abgebrochen wurde. Sein bereits verletzter Ellenbogen schmerzte zwar nach dem Sturz wieder, er trat aber beim Restart trotzdem an. Der zweite Start gelang ihm gut, trotz Schmerzen konnte er sich auf dem 15. Rang festsetzen und fuhr mit je drei Sekunden nach vorne und hinten ein einsames Rennen, aus dem er am Ende einen Punkt mitnehmen konnte.

"Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden, mein Ziel für das letzte Rennen erreicht zu haben. Es war unser Ziel die Saison mit einem Punktefinish abzuschliessen. Nach den zum Teil schwierigen Trainingssessions haben wir es erneut geschafft, uns am Renntag zu steigern, was sehr wichtig für die allgemeine Moral war. Ich habe um jeden Meter gekämpft und mehr war einfach nicht möglich. Mein Rennen wäre beinahe sehr, sehr vorzeitig zu Ende gewesen, nachdem ich in den Startunfall verwickelt war."

Florian Alt (20.): Der einzige Deutsche, deme in annähernd versöhnlicher Saisonabschluss gelang, war am Ende Florian Alt. Er wird nächste Saison nicht mehr in der Moto2-Weltmeisterschaft vertreten sein und hatte sich für sein letztes Rennen eine Platzierung in den Top 20 vorgenommen. Lange lag er im Rennen nach einem guten Start sogar auf Platz 19, erst in der vorletzten Runde musste er sich nach einem packenden Zweikampf noch Julian Simon geschlagen geben und wurde auf den 20. Rang verdrängt.

Für Florian Alt endete sein letzter Moto2-Rennen auf Platz 20 einigermaßen versöhnlich, Foto: Ioda Racing
Für Florian Alt endete sein letzter Moto2-Rennen auf Platz 20 einigermaßen versöhnlich, Foto: Ioda Racing

Samstag

Sandro Cortese (13.): Mit Platz 13 der beste deutsche Pilot im Moto2-Qualifying zu sein - das hatte sich Sandro Cortese etwas anders vorgestellt. Schob er seinen 18. Rang aus dem FP3 noch darauf, die Reifen fürs Qualifying geschont zu haben, so gab es im Abschlusstraining keine Ausreden mehr. Lange hielt sich Cortese als Neunter in den Top-10, am Ende schaffte er jedoch keine Steigerung mehr. Unterm Strich also Position 13 für Cortese.

"Wir drehen uns im Moment etwas im Kreis. Am Nachmittag war es besser als heute Morgen, aber wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen. Es ist brutal eng und wenn eine Kleinigkeit nicht passt, sind wir hinten dran", erklärte Sandro Cortese, der morgen seine zehnte WM-Position mindestens behaupten will. "Das ist sehr schade, ich wollte weiter nach vorne und das hat nicht geklappt. Aber es ist ein langes Rennen, daher ist nichts verloren."

Sandro Cortese ließ seine Landsmänner im Qualifying hinter sich, Foto: Dynavolt Intact GP
Sandro Cortese ließ seine Landsmänner im Qualifying hinter sich, Foto: Dynavolt Intact GP

Jonas Folger (18.): Frustrierend verlief das Qualifying auch für Jonas Folger, der während der gesamten 45-minütigen Session nicht auf Touren kam. Folger kämpfte stets darum, sich überhaupt in den Top-20 zu halten. In seiner allerletzten Runde kletterte der Bayer noch auf Platz 18 mit einem Rückstand von 1,1 Sekunden auf die Pole-Zeit von Esteve Rabat. Nicht gerade eine Platzierung, die Folgers Ansprüchen gerecht wird.

"Schon das gesamte Wochenende haderten wir mit Grip-Problemen. Doch heute Nachmittag wurden diese umso schlimmer", ärgert sich Folger. "Ich denke, dass wir einfach die neuen Reifen nicht optimal nutzen konnten. Leider hatte ich mit dem frischen Reifen jedes Mal Probleme auf der Piste und musste Tempo rausnehmen, weshalb der Reifen abkühlte. Sobald diese Art der neuen Reifen einmal den optimalen Temperaturbereich verliert, ist anschliessend das Verhalten komplett anders."

Florian Alt (19.): Die positive Überraschung aus deutscher Sicht war am Samstag, wohl auch dank der immensen Streckenerfahrung aus der spanischen Meisterschaft, Florian Alt. Der Deutsche kletterte in ungewohnte Regionen nach oben und war schon am Vormittag mit gerade einmal 1,7 Sekunden Rückstand auf Rang 27. Eine deutliche Steigerung schaffte Alt im Qualifying. Seine Bestzeit war für Platz 19 gut und zum Bestwert von Rabat fehlten Alt auch nur 1,1 Sekunden!

"Heute war ein positiver Tag für uns. Trotz der rutschigen Strecke war ich auf gebrauchten Reifen sofort schneller als gestern", jubelte Alt. "In der Qualifyingsession konnte ich einige Runden hinter Mika Kallio drehen, was mir dabei geholfen hat, auf Platz 19 zu fahren. Die Lücke zwischen mir und den Piloten vor mir ist sehr klein. Das ist gut für das Rennen morgen, denn meine Rennpace ist sehr nahe an der ihren dran, und so kann ich einen Vorteil aus der rutschigen Piste ziehen."

Marcel Schrötter konnte die Kurven nicht so fahren wie gewollt, Foto: Tobias Linke
Marcel Schrötter konnte die Kurven nicht so fahren wie gewollt, Foto: Tobias Linke

Marcel Schrötter (21.): Die Top-20 knapp verfehlt hatte Marcel Schrötter in der Qualifikation. Schrötter lag trotz seines unterlegenen Materials fast über die gesamte Session auf einem Level mit Jonas Folger. Zwar ging es für Schrötter im Laufe der Session von Platz 20 aus etwas nach hinten, doch am Ende konnte Schrötter seine Zeit noch einmal verbessern, sodass am Ende Rang 21 für ihn heraussprang.

"Ich bin wirklich enttäuscht darüber, es in meinem letzten Qualifying für mein Team nur auf Startplatz 21 geschafft zu haben. Wir hatten schon vorher mit Problemen zu kämpfen, die mich beim Fahren einschränken. Dadurch fühle ich mich unwohler auf dem Bike und konnte nicht so fahren wie gewollt. Ich habe versucht meinen Fahrstil anzupassen, leider ohne Erfolg", hadert Schrötter. "Das ist sehr schade, da ich wirklich gepusht habe und gehofft hatte, wir könnten an diesem Wochenende wieder dort sein, wo wir letztes Jahr waren. Im Rennen werde ich alles geben, um einen guten Abschluss mit dem Team zu haben und ein paar Punkte zu holen."

Freitag

Jonas Folger (5.): Sowohl im ersten als auch im zweiten Training gelangen Jonas Folger von Anfang an gute Rundenzeiten, in beiden Sessions lag er sogar jeweils auf dem vierten Rang. Weil aber verschiedene Fahrer schneller waren als er, wird er in der kombinierten Zeitenliste als Fünfter geführt. Auf die Bestzeit von Tom Lüthi fehlen ihm gut vier Zehntelsekunden, aber auf Alex Rins direkt vor ihm hat er nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand.

Am Freitag war Jonas Folger bester Deutscher, Foto: AGR Team
Am Freitag war Jonas Folger bester Deutscher, Foto: AGR Team

"Ich bin absolut zufrieden mit diesem Start in das Saisonfinale. Ich fuhr in beiden Trainings die viertschnellste Rundenzeit, was zeigt, dass ich heute sehr konstant war. Abgesehen davon war ich mit beiden Reifenoptionen schnell. Das ist sicherlich der wichtigste Aspekt des ersten Trainingstags. Am Nachmittag war ich sogar nur mit gebrauchten Reifen auf der Piste und in meiner letzten Runde fuhr ich meine schnellste Rundenzeit."

Sandro Cortese (10.): Nachdem er im ersten Training noch mit Schwierigkeiten gekämpft hatte und nur auf den 15. Rang kam, steigerte sich Sandro Cortese am Freitagnachmittag um über vier Zehntelsekunden und belegte im Klassement für das zweite freie Training den achten Platz. In der kombinierten Tabelle reichte das zum zehnten Platz mit gut sieben Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze.

"Zum Schluss war der Tag zufriedenstellend, nachdem wir heute Morgen noch größere Probleme hatten. Wir haben hart gearbeitet und den richtigen Weg eingeschlagen. Zwar sind wir immer noch nicht ganz dort, wo wir sein möchten, aber wir konnten uns einen großen Schritt steigern und sind der Spitze näher gekommen. Für morgen ist noch einiges drin."

Marcel Schrötter (18.): Der Freitag hatte für Marcel Schrötter eigentlich vielversprechend angefangen, in der ersten Session belegte er den vierzehnten Rang. Am Nachmittag allerdings schaffte er es nicht, seine Rundenzeit noch zu verbessern und wurde in der kombinierten Zeitenliste bis auf Platz 18 durchgereicht, wobei ihm auf die Bestzeit am Ende über eine Sekunde fehlte.

"Im Großen und Ganzen war es kein schlechter Start in das Wochenende. P14 nach dem ersten Training war sogar recht ermutigend. Doch wie schon so oft in diesem Jahr erreichen wir schnell einen Level, wo wir uns anschließend schwer tun, weiter zu steigern. Heute war es ähnlich, da wir es wieder einmal nicht geschafft haben, unsere Rundenzeit am Nachmittag zu verbessern."

Florian Alt war wieder einmal abgeschlagen, Foto: Tobias Linke
Florian Alt war wieder einmal abgeschlagen, Foto: Tobias Linke

Florian Alt (30.): An sich ging Florian Alt sehr zuversichtlich ins Saisonfinale, hatte er doch auf der Übersee-Tournee ein gutes Setup für seine Suter gefunden. Allerdings lief der Freitag dann doch wieder wie so oft wenig erfreulich, nach Rang 31 im ersten Training reichte es im zweiten Training auch nur zum 30. Platz, der am Ende auch in der kombinierten Zeitentabelle zu Buche stand. Auf die Bestzeit fehlen ihm über 2,2 Sekunden, aber auch auf Xavier Vierge direkt vor ihm hat Alt bereits mehr als sechs Zehntelsekunden Rückstand. Auf einer so kurzen Strecke wie in Valencia sind das bereits Welten.

"Heute war es schwierig, weil wir unsere Tests ohne Setting durchgeführt haben. Dann haben wir gut gearbeitet. Das Bike hat sich sehr verbessert und ich fühle mich besser. Auch meine Zuversicht mit dem Motorrad ist gestiegen."