Nach seinem Sensationssieg zum Saisonabschluss der Moto2 auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias hatte der Schweizer Tom Lüthi Mühe, die Geschehnisse richtig einzuordnen. Nach einem harten Zweikampf mit Weltmeister Tito Rabat über nahezu die gesamte Renndistanz sah Lüthi auf der Zielgerade 100 Meter vor dem Finish bereits wie der sichere Verlierer aus, zog aber doch noch am plötzlich extrem langsamen Spanier vorbei.

"Es war einfach unglaublich. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was da los ist. Ich glaubte zunächst, das Rennen wäre per Roter Flagge abgebrochen, denn Tito wurde ohne Vorwarnung plötzlich einfach sehr langsam", resümierte der zweifache Triumphator in der Moto2-Saison 2014. Über seinen Sieg zeigte er sich überglücklich: "Es ist ein tolles Gefühl und ein großartiges Ende der Saison. Dieses Geschenk von Tito nehme ich gerne an. Ich denke, er hat sich verschaltet oder einen Fehler gemacht. Das gesamte Rennen über habe ich alles gegeben, hatte jedoch eigentlich keine Chance gegen ihn."

Rabat nahm zwar die Schuld für den Fauxpas gegen Ende auf sich, stellte jedoch klar, dass es sich weder um einen Fahrfehler noch ein Verschalten gehandelt habe: "Ich hatte den Sieg eigentlich schon in der Tasche, doch wenige Meter vor dem Ziel ging mir leider der Sprit aus. Ich hörte ein lautes 'Blobb' aus dem Inneren der Maschine, und plötzlich bockte sie kurz auf und der Vortrieb war weg. Ich wusste, dass wir sehr knapp kalkuliert hatten, und es war klar mein Fehler, dass ich bei den zahlreichen Zweikämpfen mit Lüthi zu viele unnötige Meter gemacht habe. Dennoch war es eine tolle Saison und noch einmal ein starkes Wochenende zum Ausstand."

Johann Zarco, der nach weitestgehend einsamer Fahrt Platz drei nach Hause brachte, zeigte sich mit seinem Tagwerk zufrieden: "Wir hatten hier das gesamte Wochenende eine sehr gute Pace und ich bin mit Platz drei sehr glücklich. Ich habe versucht, das Duo vorne noch einzuholen, aber nachdem ich bei den Kämpfen mit Franco Morbidelli zu Beginn des Rennens so viel Zeit verloren habe, war die Lücke einfach schon zu groß. Die Saison mit mehreren starken Resultaten zu beenden ist jedoch sehr positiv für mich, und ich hoffe, den Rhythmus ins nächste Jahr beibehalten zu können."